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Separatisten zu Waffenruhe bereit

9. August 2014

Die pro-russischen Separatisten in Donezk stehen unter Druck. Die ukrainischen Regierungstruppen haben den Ring um die Stadt enger gezogen. Doch die Bereitschaft zum Waffenstillstand könnte auch andere Motive haben.

Ukraine - Spuren des Kampfes in Donezk
Bild: Getty Images

Mit der Waffenruhe könne eine humanitäre Katastrophe im umkämpften Osten des Landes verhindert werden, erklärte der Separatistenführer Alexander Sachartschenko. In Donezk mangele es schon jetzt an Lebensmitteln, Medikamenten, Wasser und Elektrizität. Sachartschenko räumte ein, dass die ukrainische Armee den Ring um die Stadt enger zöge. Er warnte aber gleichzeitig, dass seine Kämpfer bereit zur Verteidigung der Millionenstadt seien, falls diese von ukrainischen Truppen gestürmt werden sollte.

Plädiert für eine Waffenruhe: Alexander SachartschenkoBild: picture alliance/AP

Die Streitkräfte teilten mit, die Offensive werde fortgesetzt, um die Aufständischen in die Enge zu treiben. Donezk lag am Sonntagmorgen unter heftigem Artilleriebeschuss. Augenzeugen berichteten von mehr als 20 Explosionen im Stadtzentrum.

Schwere Gefechte liefern sich Aufständische und Regierungstruppen auch um die strategisch wichtige Stadt Krasny Lutsch. Die prorussischen Kämpfer sprachen von Geländegewinnen in den Vororten. Krasny Lutsch liegt zwischen Donezk und der anderen Separatistenhochburg Luhansk. Wer die Stadt beherrscht, kontrolliert auch eine wichtige Straße zur russischen Grenze.

Telefonat vor den Ferien

US-Präsident Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel haben Russland vor einer Intervention in der Ukraine unter dem Vorwandt humanitärer Hilfe gewarnt. Wie das Weiße Haus mitteilte, telefonierte Obama auf seinem Flug in die Ferien auf der Insel Martha's Vineyard mit Merkel. Demnach stimmten beide darin überein, "dass jede russische Intervention, auch zu angeblichem humanitäten Zweck, ohne die förmliche, ausdrückliche Zustimmung und Genehmigung der Regierung der Ukraine unakzeptabel ist und zu zusätzlichen Konsequenzen führen würde".

"Märchen" über russischen Militärkonvoi

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben einen Einmarsch russischer Soldaten verhindert, die als Friedenstruppen getarnt waren. Ein langer russischer Militärkonvoi sei angeblich in Abstimmung mit dem Roten Kreuz auf die Grenze zugefahren, sagte ein Berater des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko. Nach einem Appell der Regierung in Kiew an die Führung in Moskau habe die Wagenkolonne angehalten. Russlands Außenministerium wies die Äußerungen als Märchen zurück.

Lawrows Kampf für russische Hilfsmission

Die USA hatten Russland gewarnt, sie würden jeden Versuch zur Lieferung humanitärer Hilfe in die Ukraine als Invasion betrachten. "Da die Ukraine internationalen Hilfsorganisationen Zugang zu ihrem Territorium gewährt hat, besteht kein Grund, weshalb Russland Hilfsgüter liefern sollte", sagte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power, bei einer Krisensitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Der russische Außenminister Sergej Lawrow forderte hingegen die USA auf, das russische Projekt einer "humanitären Mission in Koordinierung mit allen zuständigen internationalen Organisationen" zu unterstützen.

fab/det/se (afp, dpa, rtr)

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