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Serbiens Präsident Boris Tadic entgeht Mordanschlag

2. Dezember 2004

Bonn, 1.12.2004, DW-RADIO/Serbisch, Ivica Petrovic

Gestern Abend wurde in Belgrad das Fahrzeug des serbischen Präsidenten, Boris Tadic, gerammt. Aus Belgrad berichtet Ivica Petrovic:

Der Mitteilung der Pressestelle vom serbischen Präsidialamt zufolge ist gestern Abend gegen 21.00 Uhr ein Attentat auf den serbischen Präsidenten, Boris Tadic, versucht worden. Im Zentrum von Belgrad in der Knez-Milos-Straße wurde ein Dienstwagen, in dem sich Tadic befand, gerammt. Das Fahrzeug der Marke Audi versuchte mehrfach, Tadics Fahrzeug zu rammen, auch wenn die Wagen im Konvoi des Präsidenten vorschriftsmäßig mit Licht- und Schallsignalen ausgestattet waren. Präsident Tadic ist bei diesem Anschlag nicht verletzt worden.

Allen Anzeichen zufolge handelt es sich um ein geplantes Attentat. Ein schwarzer Audi verfolgte den Präsidentenkonvoi, allerdings bemerkte dies der Fahrer eines BMW aus dem Gefolge, der sich gleich hinter der Limousine des Präsidenten befand und der der Anti-Terroreinheit "Kobri" angehört. Der Audi schnitt an einer Kreuzung den Konvoi und versuchte, die Limousine des Präsidenten zu rammen. Darauf reagierte jedoch der Fahrer des BMW und rammte seinerseits den Audi. Es gelang ihm, den Wagen von der Straße zu drängen. Der Angreifer erlangte kurz darauf wieder die Kontrolle über das Fahrzeug und entfernte sich in hoher Geschwindigkeit vom Tatort. Die Sicherheitskräfte des Präsidenten blieben in seiner Nähe und begleiteten ihn kurz darauf unter hohen Sicherheitsmaßnahmen in seine Residenz.

Die Polizei blockierte daraufhin die ganze Stadt und kontrollierte die ganze Nacht den Verkehr, ohne jedoch an nähere Information über das Fahrzeug oder den Attentäter zu gelangen. (...) Der versuchte Mordanschlag erfolgte nach einem Drohbrief an Präsident Tadic, der der Botschaft von Serbien und Montenegro in Wien zugestellt wurde. Darin droht eine bis dahin unbekannte "Serbische patriotische Organisation Tadic und dem serbisch-montenegrinischen Außenminister mit dem Tod, weil sie sich für die Auslieferung von Angeklagten des UN-Kriegsverbrechertribunals einsetzen. Zudem erfolgte das Attentat nur einen Tag nach der offiziellen Ankündigung der Demokratischen Partei, deren Vorsitzender Tadic ist, die Regierung Serbiens stürzen zu wollen. (...) (md)