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Literatur

Sergio Ramírez erhält Cervantes-Preis

23. April 2018

In der spanischsprachigen Welt ist er der wichtigste Literaturpreis: Der "Premio Miguel de Cervantes" ging in diesem Jahr an den nicaraguanischen Schriftsteller, Menschenrechtler und Ex-Politiker Sergio Ramírez.

Sergio Ramirez erhält in Madrid den Literaturpreis Miguel de Cervantes
Bild: Getty Images/AFP/J. C. Hidalgo

Spaniens König Felipe VI. überreichte dem Autor am Montag (23.04.2018) den mit 125.000 Euro dotierten Preis für sein literarisches Lebenswerk. Die Auszeichnung ist nach Miguel de Cervantes (1547-1616) benannt, dem Autor des "Don Quijote". Die Zeremonie fand in dessen Geburtsort Alcalá de Henares statt - exakt an Cervantes' Todestag.

Sergio RamírezBild: picture-alliance/dpa/S. Gonzalez

Sein Heimatland Nicaragua hat Sergio Ramírez auf vielen Feldern stark geprägt - kulturell wie intellektuell, aber auch im politischen und sozialen Bereich. Er fühle sich "sehr geehrt", sagte der 75 Jahre alte Autor, "ich widme diesen Preis meinem Land, seinen Schriftstellern und Dichtern, weil ich Poesie in mir trage."

Früher Gastprofessor in Berlin

Mit dem Cervantes-Preis erhielt Ramírez die wichtigste literarische Auszeichnung der spanischsprachigen Welt. Er schrieb Romane und Essays ebenso wie Erzählungen und Gedichte. Seine mehr als 50 Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt. Auf Deutsch erschienen neben "Maskentanz" auch "Die Spur des Caballeros" und "Tropischer Walzer". 2001 war der Schriftsteller als Gastprofessor an der Freien Universität Berlin. Mit "außergewöhnlicher literarischer Klasse" schaffe es Ramírez, die Wirklichkeit in ein Kunstwerk zu verwandeln", befand die Jury.

Gruppenbild mit Königspaar (r.) - Cervantes-Preisträger Segio Ramírez und seine GattinBild: picture-alliance/Geisler-Fotopress/Dyd Fotografos

Ramírez war nach der sandinistischen Revolution in Nicaragua von 1979 an Mitglied der Regierungsjunta und von 1984 bis 1990 Vizepräsident des mittelamerikanischen Landes. Mittlerweile hat er sich mit seinem früheren Weggefährten, Präsident Daniel Ortega, überworfen. Zur Zeit leitet der in Nicaraguas Hauptstadt Managua lebende Autor die Digitalzeitschrift "Carátula". Außerdem schreibt er für die spanische Tageszeitung "El País" und für viele andere Medien.

Im Vorjahr erhielt der Spanier Eduardo Mendoza (74) den Cervantes. Auch dieses Mal hielt sich die Jury an das ungeschriebene Gesetz, wonach abwechselnd ein Spanier und ein Hispano-Amerikaner den Preis bekommen.

sd/bb (dpa, EFE, elpais.com)

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