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Film

Sexuelle Belästigung - Weinstein sagt sorry

6. Oktober 2017

Er gilt als einer der erfolgreichsten Produzenten Hollywoods. Doch nun nimmt der Filmemacher eine Auszeit. Gleichzeitig wird bekannt, dass mehrere Frauen gegen ihn wegen sexueller Belästigung vorgingen.

Harvey Weinstein
Harvey Weinstein im April in New York Bild: Getty Images/B.Bedder

Der einflussreiche Hollywood-Produzent Harvey Weinstein steht wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung massiv unter Druck. Der 65-Jährige entschuldigte sich in einer Erklärung für sein "Benehmen gegenüber Kolleginnen in der Vergangenheit", das zu "viel Leid" geführt habe. Er wolle nun eine Auszeit nehmen, um seine "Dämonen" in den Griff zu bekommen. Er habe bereits Therapeuten.

Die "New York Times" hatte am Donnerstag enthüllt, dass mehrere Frauen Weinstein sexuelle Belästigung vorwerfen. Die Vorfälle reichen demnach fast drei Jahrzehnte zurück. Mit mindestens acht Frauen hat sich der Produzent nach Informationen des Blattes außergerichtlich geeinigt. Unter ihnen ist auch die Schauspielerin Rose McGowan ("Scream"), die angab, 1997 von Weinstein belästigt worden zu sein.

Die US-Schauspielerin Ashley Judd wurde von Weinstein im Bademantel empfangen Bild: Getty Images/M.Acierto

Im Bademantel die Tür geöffnet 

Die US-Schauspielerin Ashley Judd sagte der Zeitung, der Filmmogul habe sie vor zwanzig Jahren für ein Arbeitsfrühstück in sein Hotelzimmer gebeten. Dort habe er sie dann aber im Bademantel empfangen und gefragt, ob sie ihm eine Massage geben oder ihm beim Duschen zusehen könne.

Weinstein hob in seiner Erklärung an die "New York Times" hervor, dass er in den 1960er und 1970er Jahren aufgewachsen sei, in denen die Verhaltensregeln und das Arbeitsumfeld anders gewesen seien. "Das war die Kultur damals." Auch wenn er versuche, sich zu bessern, wisse er, dass dies ein langer Weg sei. Der Anwalt des Produzenten, Charles J. Harder, hielt der Zeitung vor, der Artikel sei "gespickt mit falschen und diffamierenden Aussagen über den Filmemacher".

Szene aus "Der englische Patient" (1996) mit Kristin Scott Thomas und Ralph Fiennes Bild: Imago/P.Bray

"Pulp Fiction", "Der englische Patient" ...

Viele Hollywood-Erfolge sind mit dem Namen Weinstein verbunden, darunter "Pulp Fiction", "Der englische Patient", "No Country for Old Man" und "Shakespeare in Love", für den Weinstein 1999 den Oscar bekam. Mit seinem Filmstudio Miramax, das er zusammen mit seinem Bruder Bob unter dem Dach von Disney betrieb, förderte er die Karrieren von Schauspielern und Regisseuren. 2005 gründeten sie die neue Produktionsfirma The Weinstein Company. 2010 produzierten sie das mit einem Oscar ausgezeichnete Drama "The King's Speech".

se/qu (afp, ap)