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Politik

Shanghai meldet erstmals wieder Corona-Tote

18. April 2022

Ende März haben die chinesischen Behörden einen strengen Lockdown über die 26-Millionen Metropole Shanghai verfügt. Die Zahl der Infizierten geht nicht zurück - jetzt melden die Behörden die ersten Corona-Todesfälle.

China Coronavirus Shanghai Lockdown
Täglich werden die Einwohner Shanghais getestetBild: picture alliance/Costfoto

Shanghai hat die ersten drei Toten durch das Coronavirus in dem jüngsten Ausbruch in der ostchinesischen Hafenstadt bestätigt. Wie die Stadtregierung mitteilte, handelte es sich um drei ältere Patienten, die auch anderweitig krank gewesen seien. Ihr Alter wurde mit 89 bis 91 Jahre angegeben. 

Todesursachen bleiben unklar

Zuletzt hatte die Provinz Jilin in Nordostchina Mitte März zwei COVID-Tote gemeldet, die als die ersten in China seit mehr als einem Jahr galten. Allerdings gibt es Unklarheiten, welche Todesursachen gerade bei älteren oder chronisch Kranken angeben werden und welche Fälle dann tatsächlich in der COVID-Statistik auftauchen.

Lockdown in Shanghai - die große Herausforderung ist die Verteilung von Lebensmitteln Bild: Chen Jianli/Xinhua News Agency/picture alliance

In Shanghai gilt seit Ende März ein weitgehender Lockdown. Die Metropole steht im Mittelpunkt der gegenwärtig laufenden größten Corona-Welle in China seit Beginn der Pandemie vor mehr als zwei Jahren. Die Hafenstadt zählt den Großteil der landesweit in China gezählten Neuinfektionen. Die meisten der 26 Millionen Einwohner dürfen ihre Wohnungen nicht verlassen. Es gibt Klagen über schlechte medizinische Versorgung und unzureichende Nahrungsmittellieferungen.

Beschwerden in Quarantäne häufen sich

Im Zuge des Lockdowns werden alle Bewohner immer wieder getestet. Wer infiziert ist, muss in eine Quarantäne-Einrichtung. In Shanghai wurden unter anderem Messehallen mit Zehntausenden Betten dafür eingerichtet. Das 420.000 Quadratmeter große Messegelände ist vor allem als Austragungsort der weltgrößten Automesse bekannt. 

Zu anderen Quarantänestationen gehören provisorische Fertighäuser. Die Bewohner der Einrichtungen haben sich über undichte Dächer beschwert, unzureichende Lebensmittelversorgung und Verzögerungen bei der Behandlung von medizinischen Problemen. Wie lange der Lockdown noch dauern soll, ist unklar.

Eine Quarantäne-Einrichtung in den Messehallen ShanghaisBild: Beibei/AP Photo/picture alliance

Die Behörden berichteten, dass am Sonntag in Shanghai wieder mehr als 2400 bestätigte neue Infektionen und mehr als 19.800 asymptomatische Fälle entdeckt worden seien.

Brasilien beendet nach zwei Jahren Gesundheitsnotstand

In Brasilien hat die Regierung angekündigt, den vor mehr als zwei Jahren verhängten Gesundheitsnotstand wegen der Corona-Pandemie zu beenden. Gesundheitsminister Marcelo Quierego sagte in einer Fernsehansprache, möglich werde dies unter anderem durch die gesunkenen Infektionszahlen und eine gute Impfquote. Dies bedeute allerdings nicht das Ende der Pandemie, betonte er. Brasilien verzeichnete fast 662.000 Tote im Zusammenhang mit dem Virus. Inzwischen sind mehr als drei Viertel der 213 Millionen Einwohner des Landes gegen COVID-19 geimpft. 

Die Verharmlosung der Corona-Pandemie hatte dem um seine Wiederwahl kämpfenden rechtspopulistischen Präsidenten Jair Bolsonaro viel Kritik eingebracht. Er hatte wiederholt Zweifel an Impfungen gestreut und die Einnahme von Medikamenten ohne wissenschaftlich nachgewiesene Wirksamkeit empfohlen.

Erstes Kreuzfahrtschiff legt nach zwei Jahren in Australien an

In Australien hat erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder ein Kreuzfahrtschiff angelegt. Die "Pacific Explorer" einer australischen Gesellschaft lief im Hafen von Sydney ein. Am Bug war ein großes Transparent mit der Aufschrift "Wir sind zu Hause" zu sehen. Wegen der Corona-Pandemie hatte Australien Kreuzfahrtschiffe in seinen Gewässern im März 2020 verboten. Heimische Eigner verlegten ihre Schiffe daraufhin nach Übersee. Die "Pacific Explorer" hat eine 18.000 Kilometer lange Reise aus Zypern hinter sich, wo das Schiff zusammen mit zwei Schwesterschiffen auf das Ende des Kreuzfahrt-Banns gewartet hatte.

Die "Pacific Explorer" bei der Ankunft in SydneyBild: Brendon Thorne/Getty Images

Vor der Pandemie hatte die australische Tourismusindustrie jährlich umgerechnet 3,5 Milliarden Euro mit Kreuzfahrten erwirtschaftet.

nob/qu (dpa, afp)

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