1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Ex-Ölminister Abbasi wird Sharif-Nachfolger

1. August 2017

Shahid Khaqan Abbasi wird neuer Regierungschef in Pakistan. Das Parlament wählte den früheren Ölminister zum Nachfolger des wegen Korruptionsverdachts abgesetzten Premierministers Nawaz Sharif.

Pakistan Islamabad - Shahid Khaqan Abbasi
Bild: picture-alliance/AP Photo/A. Naveed

Das pakistanische Parlament hat Shahid Khaqan Abbasi zum Ministerpräsidenten gewählt. 221 Abgeordnete stimmten in der Nationalversammlung für Abbasi, den bisherigen Minister für Petroleum und Natürliche Ressourcen, wie Parlamentspräsident Ayaz Sadiq mitteilte. Nach der Wahl klopften die Abgeordneten der Regierungspartei auf ihre Parlamentsbänke und skandierten "Löwe, Löwe Nawaz Sharif". Abbasi sagte nach seiner Wahl, nach vier Tagen sei die Demokratie wieder auf Kurs. "Vor allem möchte ich Muhammad Nawaz Sharif danken, dem Ministerpräsidenten des Volkes", sagte der neue Regierungschef.

Jüngerer Bruder als Nachfolger geplant

Abbasi ist Nachfolger des wegen Korruptionsvorwürfen abgesetzten Nawaz Sharif und sein langjähriger Vertrauter. Beobachter erwarten, dass der Sharif-Gefolgsmann Abbasi von der Regierungspartei PML-N voraussichtlich für 45 Tage im Amt bleiben wird, da der einflussreiche Sharif seinen Bruder Shahbaz auf den Posten haben will. Shahbaz ist derzeit Chefminister der Provinz Punjab, der Machtbasis des Sharif-Clans. Er muss aber erst von diesem Amt zurücktreten und eine Nachwahl gewinnen, bevor er zum Ministerpräsidenten gewählt werden kann.

Folge des "Panama Papers"-Skandals

Der Oberste Gerichtshof Pakistans hatte Ministerpräsident Sharif am Freitag wegen Korruptionsvorwürfen des Amtes enthoben. Ein Untersuchungsausschuss hatte im Zuge des internationalen "Panama Papers"-Skandals festgestellt, dass die Familie des Regierungschefs nicht belegen kann, wie sie zu ihrem großen Reichtum gekommen ist. Das Gericht ordnete außerdem strafrechtliche Ermittlungen gegen Sharif und dessen Familie an. Der 67-jährige Sharif hat alle Vorwürfe zurückgewiesen und spricht von einer Verschwörung. Die Opposition kündigte an, die Sharif-Dynastie endgültig zu Fall zu bringen. 

pab/uh (afp, dpa, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen