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Showdown im Zentrum von Kiew

11. Dezember 2013

In der Nacht drangen Sicherheitskräfte auf den Unabhängigkeitsplatz in der ukrainischen Hauptstadt vor. Derzeit stehen sich Polizisten und Demonstranten auch in der Nähe des besetzten Rathauses gegenüber.

Oppositionsanhänger und Sicherheitskräfte auf dem Maidan in Kiew (Foto: Reuters/Gleb Garanich)
Bild: Reuters/Gleb Garanich

Polizei rückt vor

00:26

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Das ukrainische Innenministerium hat seine Einheiten vor dem von Regierungsgegnern besetzten Rathaus in Kiew zusammengezogen. Die Anhänger der prowestlichen Opposition riefen "Schande!" und "Zusammen bis zum Ende!", als Busse mit den Uniformierten vorfuhren. Hunderte Regierungsgegner haben sich dort verschanzt. Sie besprühten die Uniformierten bei eisiger Kälte mit Wasser. Die Sicherheitskräfte standen mit Schutzschildern vor dem Haus. Die Behörden hatten der ein Ultimatum gestellt und drohen mit der Erstürmung des Gebäudes.

Ukrainische Bereitschaftspolizisten versuchten vergeblich, das besetzte Rathaus zu stürmen. Sie konnten zwar in das Gebäude eindringen, wurden offenbar von den Besetzern aber zurückgehalten. Auf Fernsehbildern war zu sehen, dass die Besetzer die Polizisten mit Wasserschläuchen bespritzten.

In der Nacht waren Polizisten auch auf den Unabhängigkeitsplatz der Hauptstadt vorgerückt, auf dem seit Tagen oppositionelle Demonstranten ausharren und den Rücktritt der Regierung verlangen. Augenzeugen berichteten, die Sicherheitskräfte hätten einen Teil des Platzes besetzt.

Ohne WorteBild: Getty Images/Afp/Genya Savilov

Inzwischen wurden einige Sonderheiten teilweise wieder zurück. Am Rathaus stiegen Uniformierte in ihre Busse. Es werde keine Gewalt gegen friedliche Demonstranten geben, sagte Regierungschef Nikolai Asarow. Die Polizei habe lediglich Wege von Barrikaden freigeräumt. Innenminister Witali Sacharatschenko wiederum teilte mit, dass es auch keine Erstürmung des Unabhängigkeitplatzes geben werde: "Ich möchte alle beruhigen - der Maidan wird nicht erstürmt.".

Der ukrainische Oppositionsführer und Boxweltmeister Vitali Klitschko kündigte an, die Proteste notfalls bis ins neue Jahr fortzusetzen. "Wir lassen uns erst recht nicht mit brutalen Aktionen einschüchtern", schrieb Klitschko in der "Bild"-Zeitung.

Am Dienstag hatte noch die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton den Maidan besucht und war von den Regierungsgegnern umringt worden. Sie hatte ein dreieinhalbstündiges Krisengespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch geführt. Dabei seien "alle relevanten Themen angesprochen worden", erklärte Ashtons Sprecherin. Auch die Europabeauftragte der US-Regierung, Victoria Nuland, bemühte sich in Kiew um Vermittlungsgespräche. Janukowitsch selbst

Bei einem im TV übertragenen Treffen mit seinen drei Amtsvorgängern hatte Janukowitsch zu einem seinen prorussischen Kurs verteidigt. Zur Wiederherstellung der wirtschaftlichen Beziehungen zu Moskau gebe es keine Alternative, so der Staatspräsident. Für das zunächst geplatzte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union stellte er neue Bedingungen.

Polizei rückt vor

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Janukowitsch selbst kündigte an, dass eine hochrangig besetzte Delegation vermutlich an diesem Mittwoch zu Beratungen mit der EU-Kommission nach Brüssel reisen werde. Mit welchem genauen Auftrag und Ziel die Regierungsdelegation nach Brüssel reisen sollte, blieb zunächst offen. Janukowitsch hatte die Unterzeichnung eines lange geplanten Assoziierungsabkommens mit der EU Ende November überraschend abgesagt und damit die Massenproteste neu entfacht. Die Opposition verlangt seinen Rücktritt, weil er das Land nicht weiter dem Westen öffne, sondern die stärkere Anbindung an Russland suche.

sti/dh (afp, dpa, rtr ape)

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