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Politik

Sicherheitslage in Mali drastisch verschlechtert

31. Mai 2022

Im ersten Quartal sind 543 Zivilisten in Mali getötet worden - vier Mal so viele wie im Vergleichszeitraum 2021, so ein UN-Bericht. Die regierende Militärjunta baute zuletzt ihre Beziehungen zu Russland aus.

Mali | Militär | FAMA | Armed forces
Malische Sicherheitskräfte auf Patrouille in der Stadt Goa (Archivbild)Bild: Souleymane Ag Anara/AFP

In Mali ist die Zahl der zivilen Todesopfer und der Menschenrechtsverletzungen durch die Streitkräfte einem UN-Bericht zufolge im ersten Jahresquartal stark gestiegen. Der Bericht der UN-Mission MINUSMA listet von Januar bis März insgesamt 320 Menschenrechtsverletzungen auf, die auf das Konto der "von militärischen Kräften aus dem Ausland unterstützen" Regierungstruppen gehen - das Zehnfache der dokumentierten Fälle im selben Vorjahrszeitraum.

Assimi Goïta ist Chef der regierenden Militärjunta (Archivbild)Bild: Präsidentschaft der Republik Mali

Von allen Konfliktparteien, darunter auch Dschihadisten und Milizen, wurden demnach im ersten Quartal 543 Zivilisten getötet, vier Mal so viele wie im ersten Quartal 2021. Der Bericht lässt offen, wer mit "ausländischen Militärkräften" gemeint ist. Vermutlich aber handelt es sich um die russische Söldnertruppe Wagner, die seit einiger Zeit in Mali aktiv ist. 

Militärjunta kooperiert mit russischen Militärausbildern

Die in Mali regierende Militärjunta hat in den vergangenen Monaten ihre Beziehungen zu Russland ausgebaut. Nach ihren Angaben stützt sie sich im Kampf gegen die Dschihadisten auf russische Militärausbilder. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich und ihre Partner sind davon überzeugt, dass es sich dabei um Mitglieder der Wagner-Gruppe handelt. Die berüchtigte Söldnertruppe Wagner wird vom Westen als verlängerter Arm der russischen Regierung angesehen. Der Kreml widerspricht dieser Darstellung. 

Bundeswehrsoldaten in Mali - der Bundestag hat den Bundeswehreinsatz in dem westafrikanischen Land verlängertBild: Kay Nietfeld/dpa/picture alliance

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) töteten Soldaten der malischen Armee und weiße ausländische Soldaten allein zwischen dem 27. und 31. März 300 Zivilisten in Moura, im Zentrum des Landes. Die Junta in Bamako weist diese Angaben zurück und erklärt, sie habe in Moura 203 Dschihadisten "neutralisiert".

Der Bundestag in Berlin hat am Freitag vor einer Woche die Beteiligung der Bundeswehr am MINUSMA-Einsatz in Mali verlängert.

nob/se (rtr, afp)

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