Sieben Tote bei Anschlag auf Helfer
1. Januar 2013Auf dem Heimweg von der Arbeit in ihrem Gemeindezentrum wurden sie in ihrem Kleinbus von mehreren Unbekannten auf Motorrädern überfallen und erschossen: Sechs Mitarbeiterinnen einer einheimischen Hilfsorganisation und ein medizinischer Kollege starben im nordwestlichen pakistanischen Bezirk Swabi im Kugelhagel.
Das Auto sei in Flammen aufgegangen, der Fahrer sei bei dem Angriff schwer verletzt worden, teilte die lokale Polizei mit. Als Täter vermuten die Behörden radikalislamische Taliban oder andere muslimische Extremisten. Die Jugend-Einrichtung, in der die Getöteten arbeiteten, ist auf dem Bildungs- und Gesundheitssektor tätig, unter anderem auch mit Impfprogrammen für Kinder beschäftigt. Dies könnte der Auslöser für den blutigen Hinterhalt gewesen sein.
Hilfswerke sind Islamisten verdächtig
Javed Akhtar, der Leiter der Wohltätigkeitseinrichtung, bestätigte, dass man auch Impfstoff zur Verfügung stelle. Seine Organisation erhalte dazu Mittel aus dem Westen, unter anderem aus Deutschland.
In Pakistan geraten einheimische und ausländische Helfer immer wieder ins Visier von Aufständischen. Bei einer Impfkampagne waren vergangenen Monat in dem von Kriminalität und Korruption gebeutelten Land neun Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden von Unbekannten getötet worden. Anfang Dezember war das Büro einer anderen Organisation im Swabi-Distrikt bei einem Bombenattentat zerstört worden.
Die Taliban hatten jede Verantwortung zurückgewiesen. Allerdings ist auch bekannt, dass die Radikalislamisten gegen Impfprogramme sind. In den Stammesgebieten von Waziristan hatten sie Polio-Impfungen für verboten erklärt. Sie vermuteten dahinter angeblich Spionage.
SC/gri (rtre, afpf, epd)