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Kriminalität

Sieben Tote bei Ritualmord in Panama

17. Januar 2020

In einer überwiegend von Indigenen bewohnten Region im Westen des Landes fand die Polizei die Leichen einer schwangeren Frau und von sechs Kindern. Weitere 15 Menschen konnten gerettet werden.

Panama Ngöbe-Buglé Massengrab von religiöser Sekte entdeckt
Ermittler nach dem Zugriff auf eine Sekte im panamaischen UrwaldBild: AFP/TVN Noticias/HO

Die zehn mutmaßlichen Täter - acht Männer, eine Frau und ein Minderjähriger - hatten in Térron im Westen Panamas mehr als 20 Menschen gefangen gehalten. In einem Gebäude, das die Sektenführer als Kirche für ihre Rituale benutzten, führten sie offenbar vermeintliche Teufelsaustreibungen, sogenannte Exorzismen, durch.

Die Ermittler waren von drei Dorfbewohnern alarmiert worden, die aus den Händen der Kidnapper entkommen konnten. Als die Einsatzkräfte das Gelände in dem abgelegenen Dschungeldorf stürmten, fanden sie sieben Leichen in einem Massengrab. 15 Menschen konnten sie aus der Gewalt der Sekte befreien.

Panamaische Rettungskräfte versorgen einen der aus den Fängen der Sekte GerettetenBild: AFP/TVN Noticias/HO

"Eine Familie wurde ausgelöscht"

Den Angaben zufolge handelte es sich bei den Toten um eine 32-jährige Schwangere und ihre fünf Kinder. Einer der Täter war demnach deren Großvater. Eine 17-jährige aus der Nachbarschaft musste ebenfalls sterben.

"Die Täter haben diese Familie ausgewählt, um an ihr ein religiöses Ritual durchzuführen, haben sie mit Macheten gefoltert und zerstückelt", sagte der Oberstaatsanwalt der Provinz Bocas del Toro, Rafael Baloyes. Sowohl die Opfer als auch die mutmaßlichen Täter gehörten derselben indigenen Gemeinschaft an.

Polizisten bringen die Geretteten in SicherheitBild: Reuters/Panama Public Ministry

"Botschaft von Gott"

Nach Angaben von Baloyes hatte die Gewalt am Samstag begonnen, nachdem ein Mitglied der Gruppe, die sich "Kirche Gottes" nenne, behauptet habe, eine Botschaft von Gott bekommen zu haben. Die Männer hätten dann ihre Nachbarn aus deren Häusern gezerrt und in die Kirche gebracht. Sie sollten getötet werden, wenn sie ihre Sünden nicht bereuten.

Seit etwa drei Monaten hätten dort Rituale stattgefunden, die vom in der Gegend vorherrschenden Katholizismus abwichen, sagte Baloyes.

mak/jj (dpa, rtre, ape)

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