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KonflikteUkraine

"Siegesplan" im Ukraine-Krieg: Kiew drängt Westen zu Zusagen

13. Oktober 2024

Die Verbündeten der Ukraine sollen nach dem Willen von Präsident Selenskyj nun rasch auf seinen "Siegesplan" reagieren. Die Zeit dränge, heißt es aus Kiew.

Ukrainische Soldaten in der Region Donezk
In der Nähe der Front: Ukrainische Kämpfer in der Region DonezkBild: Maciek Musialek/picture alliance/Anadolu

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj erhofft sich nach der Vorstellung seines "Siegesplans" im Krieg gegen Russland rasche und konkrete Zusagen des Westens. Es gehe hier nicht um Tage, sondern um Stunden, betonte der Chef des Präsidialamts, Andrij Jermak. "Unsere Partner verstehen die Logik des Plans", meinte Jermak. Es seien sehr konkrete Schritte der westlichen Partner nötig, um der Ukraine zu helfen.

Selenskyj hatte den "Siegesplan" in dieser Woche bei Besuchen in London, Paris, Rom und Berlin besprochen. Auf seiner Reise traf er auch Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Details des Plans sind nicht bekannt. Bestandteil dürfte allerdings wieder die Forderung der Führung in Kiew sein, eine Freigabe für den Einsatz von Langstreckenwaffen für Schläge gegen militärische Ziele weit im russischen Hinterland zu erhalten. Zudem strebt die Ukraine eine NATO-Mitgliedschaft an.

Selenskyj sucht Unterstützung für "Siegesplan" in Europa

03:28

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"Mehr Drohnen, mehr Granaten"

In einer neuen Videobotschaft unterstrich Selenskyj, dass er die Waffenproduktion in der Ukraine deutlich ausbauen wolle. "Unsere industrielle Kapazität erlaubt es uns, weit mehr Drohnen, mehr Granaten und militärische Ausrüstung zu produzieren, als es die finanziellen Möglichkeiten unseres Landes erlauben", erklärte der Präsident. Der Westen könne dafür das Geld geben, zumal viele Partner - mangels eigener Waffen - der Ukraine im Moment ansonsten nicht ausreichend helfen könnten. "Außerdem verfügen einige Partner über spezielle Technologien, die in der Ukraine bereits jetzt eingesetzt werden können", sagte Selenskyj. Er dankte allen, die bisher schon investiert hätten im Rüstungssektor - insbesondere bei der Produktion von Drohnen.

Schlagkräftig: Soldaten befestigen Sprengsätze an einer KampfdrohneBild: Serhii Nuzhnenko/Radio Free Europe/Radio Liberty/REUTERS

Der Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte lobte derweil die Erfolge beim Einsatz von Drohnen gegen militärische Ziele auf russischem Staatsgebiet. Olexander Syrskyj äußerte sich entsprechend in den sozialen Medien. Seit Anfang August fliege ein russisches Waffenlager nach dem anderen in die Luft, berichtete der ukrainische Auslandssender "Freedom". In den Gebieten Twer und Krasnodar seien zwischen 66 und 93 Prozent der Munitionsvorräte vernichtet worden. Zerstört worden seien auch Lieferungen aus dem Iran und Nordkorea, hieß es weiter. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Grund für die hohen Verluste sei das schon aus Sowjetzeiten bekannte Vorgehen, aus logistischen Gründen so viel Munition wie möglich an einem Ort zu lagern, erläuterten von "Freedom" befragte Experten. Hinzu kämen laxe Sicherheitsvorkehrungen, Lagerungen bisweilen unter freiem Himmel und eine unzureichende Flugabwehr für die Depots.

wa/haz (dpa, rtr)

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