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Silber für die Biathlon-Staffel

Andreas Sten-Ziemons / Calle Kops (sid/dpa)22. Februar 2014

Die deutschen Skijäger werden in der Staffel Zweite. Zwei deutsche Snowboarderinnen erkämpfen ebenfalls Edelmetall. Felix Neureuther verlässt Sotschi enttäuscht und Marit Björgen rauscht auf den Langlauf-Olymp.

Olympische Winterspiele 2014 Sotschi Biathlon Staffel Herren (Foto: ALBERTO PIZZOLI/AFP/Getty Images)
Bild: ALBERTO PIZZOLI/AFP/Getty Images

Die deutsche Herren-Staffel hat im letzten Biathlon-Rennen bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi Silber über 4 x 7,5 Kilometer gewonnen. Erik Lesser, Daniel Böhm, Arnd Peiffer und Simon Schempp mussten in Krasnaja Poljana nur dem Quartett aus Russland den Vortritt lassen. Im Zielsprint zog Schempp gegen den russischen Schlussläufer Anton Schipulin den Kürzeren. Bronze ging an Österreich. Top-Favorit Norwegen verpasste den möglichen Sieg durch eine Strafrunde von Schlussläufer Emil Hegle Svendsen. Damit büßte auch Ole Einar Björndalen die Chance ein, seine olympische Rekordmarke weiter auszubauen. Am Ende mussten sich die Skandinavier mit dem undankbaren vierten Platz begnügen.

Nur der zweite deutsche Läufer, Daniel Böhm, leistete sich einen Nachlader. Ansonsten gingen alle Schüsse ins Ziel. Peiffer, auf Position drei, schloss mit einer starken Laufleistung eine 20-Sekunden-Lücke auf Björndalen. Nur noch zwei Sekunden trennten das deutsche Quartett von Platz eins, als er Schlussläufer Schempp auf die Reise schickte. Der behielt am Schießstand die Nerven, konnte Schipulin aber am Ende nicht mehr folgen.

Karstens holt Snowboard-Silber

Die deutschen Snowboarderinnen haben erstmals seit acht Jahren wieder olympische Medaillen gewonnen. Anke Karstens musste sich bei der Premiere des Parallel-Slaloms erst in den beiden Finalläufen der Österreicherin Julia Dujmovits um 0,12 Sekunden geschlagen geben. Den deutschen Erfolg in der neuen Disziplin machte Amelia Kober, 2006 in Turin Zweite im Parallel-Riesenslalom, mit Platz drei perfekt. Sie setzte sich im kleinen Finale mit einem Vorsprung 0,13 Sekunden gegen die Italienerin Corinna Boccacini durch. Riesenslalom-Weltmeisterin Isabella Laböck belegte den zehnten Platz direkt vor Selina Jörg. Beide waren im Achtelfinale ausgeschieden.

Glücklich über Silber: Anke KarstensBild: picture-alliance/dpa

Bei den Männern entschied der russische Snowboarder Vic Wild drei Tage nach seinem Triumph im Parallel-Riesenslalom auch die Olympia-Premiere im Parallel-Slalom für sich. Der gebürtige US-Amerikaner setzte sich in den beiden Finalrennen gegen den Slowenen Zan Kosir, Dritter im Riesenslalom, mit einem Vorsprung von 11 Hundertstelsekunden durch. Bronze holte sich Ex-Weltmeister Benjamin Karl aus Österreich. Das deutsche Trio fuhr an den Medaillen vorbei. Der Riesenslalom-Vierte Patrick Bussler schied im Viertelfinale aus und landete auf Rang sechs. Stefan Baumeister wurde 14., Alexander Bergmann kam auf Rang 24.

Neureuther im Pech

Im Slalom, dem abschließenden Rennen der alpinen Ski-Wettbewerbe, hat Felix Neureuther die erhoffte Medaille verpasst. Nach guten Zwischenzeiten fädelte der 29-Jährige an einem Tor ein und schied im zweiten Durchgang aus. Neureuther hatte als Siebter des ersten Durchgangs nur 0,12 Sekunden hinter dem Bronzerang gelegen. Zum Olympiasieg fuhr Mario Matt aus Österreich vor seinem Landsmann Marcel Hirscher. Rang drei ging an den Norweger Henrik Kristoffersen. Unglücklich verlief der Wettbewerb für Fritz Dopfer. Nach Durchgang eins nur auf Rang 14, fuhr er im zweiten Durchgang ein hervorragendes Rennen und verpasste Bronze als Vierter nur um fünf Hundertstelsekunden.

Norwegischer Dreifachtriumph

Norwegens Skilanglaufstar Marit Björgen sicherte sich in Sotschi ihre insgesamt sechste olympische Goldmedaille gewonnen. Die 33-Jährige triumphierte im letzten Frauenrennen der Spiele am Schwarzen Meer über 30 Kilometer im freien Stil vor ihren Teamkolleginnen Therese Johaug und Kristin Störmer Steira und feierte wie vier Jahre zuvor in Vancouver drei Olympiasiege. Achtbar schlug sich Katrin Zeller, die als beste deutsche Läuferin den zwölften Rang belegte. Nicole Fessel gab das Rennen nach etwas mehr als der Hälfte auf. Die überragende Björgen überholte derweil mit ihrem sechsten Gold und insgesamt zehn Olympia-Medaillen (6-3-1) in der "ewigen" Bestenliste der Winterspiele die russische Langläuferin Jubow Jegorowa (6-3-0).

Auf dem Podest: Johaug, Björgen und Steira (l.-r.)Bild: Getty Images/AFP

Goldener Abschluss der Oranje-Festspiele

Die niederländischen Eisschnelllauf-Stars haben ihre Dominanz bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi ein letztes Mal unter Beweis gestellt und die Oranje-Festspiele mit einem Doppelerfolg standesgemäß beendet. Nach einem zweiwöchigen Medaillenregen in der Adler Arena sicherten sich die Niederländer bei den Frauen und den Männern den Olympiasieg in der Teamverfolgung. Das Trio Sven Kramer, Jan Blokhuijsen und Koen Verweij setzte sich im Finale gegen Südkorea durch. Bronze ging an die Polen, die im B-Finale gegen Kanada siegten. Völlig überlegen waren die niederländischen Frauen, die im Finale gegen die Polinnen liefen. Ireen Wüst, Marrit Leenstra und Jorien ter Mors siegten mit einem Vorsprung von 7,5 Sekunden. Rang drei ging an Russland. Die Niederländer gewannen damit 23 von 36 Medaillen im Eisschnelllauf.

Eishockey-Bronze an Finnland

Die Finnen haben sich auch bei den Olympischen Winterspielen 2014 ihr Eishockey-Edelmetall abgeholt und nach der verpassten Finalteilnahme zumindest mit Bronze getröstet. Angeführt von Rekordmann Teemu Selänne demütigte das Suomi-Team im Spiel um Platz drei die USA mit 5:0 (0:0, 2:0, 3:0) und heimste damit die sechste Medaille bei den letzten acht Winterspielen ein. Altmeister Selänne mit einem Doppelpack (22./50. Minute), Jussi Jokinen (22.), Juuso Hietanen (47.) und Olli Maata (54.) erzielten die Treffer zum Kantersieg der Nordeuropäer. Den USA misslang der Versuch, erstmals seit 1972 in Sapporo eine olympische Medaille außerhalb Nordamerikas zu gewinnen. Die Stars aus der NHL zeigten trotz des kräftezehrenden Halbfinales nur 22 Stunden zuvor gegen Kanada (0:1) lange ein beherztes Auftreten, blieben aber im Gegensatz zu den Partien in der Vorrunde im Abschluss glücklos. Erst als Selänne und Co. im Finish keine Gnade zeigten und weiter trafen, gaben sich die Amerikaner auf.

Weitere Dopingfälle

Zudem brachte der 15. Olympiatag den dritten und vierten Dopingfall der Spiele von Sotschi. Die Proben des lettischen Eishockey-Spielers Vitalijs Pavlovs wiesen Spuren des verbotenen Stimulans Methylhexanamin auf. Vor dem Balten war die ukrainische Langläuferin Marina Lisogor positiv auf das verbotene Stimulans Trimetazidin getestet worden. Auch die deutsche Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle und der italienische Bobfahrer William Frullani waren mit positiven Dopingproben aufgefallen.

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