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Wahlen in Simbabwe

31. März 2008

Die Opposition in Simbabwe hat nach eigenen Stimmauszählungen angeblich einen klaren Sieg errungen. Auch Präsident Mugabe sieht sich als Wahlgewinner. Offizielle Ergebnisse stehen aber noch immer aus.

Gespannt blicken Simbabwer in Harare auf erste Auszählungen in ihrem Bezirk - ap
Gespannt blicken Simbabwer in Harare auf erste Auszählungen in ihrem BezirkBild: AP

Bei der Präsidentenwahl in Simbabwe liegt Oppositionskandidat Morgan Tsvangirai nach Angaben seiner Partei in ersten Ergebnissen deutlich vor Amtsinhaber Robert Mugabe. Der Generalsekretär der Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC), Tendai Biti, setzte am Sonntag (30.3.08) sich mit seiner Mitteilung über Regierungsanweisungen hinweg, keine inoffiziellen Auszählungsstände mitzuteilen. Auch Präsident Mugabe zeigte sich siegessicher und betonte nach Angaben der staatlich kontrollierten Zeitung "Sunday Mai", eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen sei nicht nötig. Zwar schreibe dies die Verfassung für den Fall vor, dass keiner der Kandidaten mehr als 50 Prozent der Stimmen auf sich vereint. Aber das werde kaum nötig sein.

Polizisten durchsuchten am Sonntag ein Oppositionsbüro in einem Hotel der Hauptstadt Harare. Nach Angaben der MDC drangen die Beamten in den Raum ein, in dem ihre Mitarbeiter unabhängig von der Wahlkommission die ausgezählten Stimmen der verschiedenen Wahlkreise zusammentrugen. Unklar blieb, ob die Mitarbeiter festgenommen wurden.

"Zeit, die Politik zu verlassen"

***Tsvangirai, Makoni, Muthambara - Drei oppositionelle Kandidaten bei der Präsidentenwahl in Simbabwe gegen Mugabe, Pelz*** Zimbabwe's opposition Movement for Democratic Change (MDC) leader, Morgan Tsvangirai, addresses his supporters at a rally in Chitungwiza, 30km south of Harare, Zimbabwe, 27 March 2008. President Robert Mugabe, 84, is seeking a further five-year presidential term and faces a major challenge from opposition Movement for Democratic Change (MDC) leader Morgan Tsvangirai and former finance minister, Simba Makoni, who is standing as an independent candidate after being expelled from the ruling Zanu-PF party. EPA/STR +++(c) dpa - Bildfunk+++Bild: picture-alliance/ dpa

Biti sagte auf einer Pressekonferenz am Sonntag, die Teilergebnisse seien von Parteimitgliedern von Aushängen der Wahllokale notiert und per SMS an die Zentrale geschickt worden. Sie seien bereits veröffentlicht gewesen, betonten Anwälte der Oppositionspartei. Beobachter werteten die Mitteilung der Partei als Versuch, vermuteten Manipulationsversuchen vorzubeugen.

Biti sagte weiter, seine Angaben beruhten auf 35 Prozent der abgegebenen Stimmen. Demnach führte Tsvangirai mit 67 Prozent vor dem 84-jährigen Mugabe, der Betrugsvorwürfe strikt zurückgewiesen hat. "Wenn man vom Volk abgelehnt wird, ist es Zeit, die Politik zu Verlassen", sagte er.

Biti teilte weiter mit, bei der zugleich abgehaltenen Parlamentswahl habe seine Bewegung fast alle Mandate in ihren Hochburgen Harare und Bulawayo gewonnen. Aber auch in ländlichen Hochburgen Mugabes und seiner Partei ZANU-PF wie Mashonaland West und Bezirken in Masvingo sowie der Bergarbeiterstadt Bindura habe die Oppositionspartei gewonnen. Bindura ist Sitz der Jugendorganisation der ZANU, einer berüchtigten Schlägertruppe.

Ländliche Regionen unterstützen traditionell Mugabe

"Der Sieg des Volkes ist ohne jeden Zweifel auf dem Weg", sagte Biti bereits am Samstagabend. Da seine Zahlen aber überwiegend aus den Oppositionshochburgen stammten und drei Viertel der Simbabwer in ländlichen Gebieten Leben, in denen bislang überwiegend Mugabe unterstützt wurden, waren sich Beobachter nicht sicher, wie die Wahlergebnisse am Ende aussehen. Erste Ergebnisse werden am (morgigen) Montag erwartet. Gegen Mugabe trat am Samstag neben Tsvangirai der ehemalige Finanzminister Simba Makoni an. Zudem fanden Parlaments-, Senats und Kommunalwahlen statt. (tos)

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