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Sind die heutigen Mazedonier Nachkommen von Alexander dem Großen?

31. Oktober 2002

– Mazedonische Genetiker unterstützen Forschungsarbeiten eines britischen Wissenschaftlers

Skopje, 29.10.2002, MIA, mazed.

Ein Expertenteam des Instituts für Immunbiologie und Genetik der Medizinischen Fakultät in Skopje, geleitet von seinem Direktor Prof. Dr. Mirko Spiroski, setzte gestern ihre Arbeit fort, genetisches Material von Menschen, die in den Dörfern um "Vardarski Rid" wohnen, zu sammeln.

Es handelt sich um einen Teil des Projektes des britischen Forschers Matthew Lemming, der versuchen will, wissenschaftlich nachzuweisen, dass die heutigen Mazedonier Nachkommen von Alexander von Mazedonien sind.

"Lemming will einen Vergleich anstellen zwischen den Y-Chromosomen von Leuten, von denen angenommen wird, dass sie Nachkommen der Soldaten von Alexander von Mazedonien in Afghanistan sind, und den Y-Chromosomen des Wirbels von Philipp von Mazedonien", sagte Professor Dr. Spiroski der Nachrichtenagentur MIA. Der Wirbel Philipps von Mazedonien wurde in Pela gefunden. Für dieses Ziel werden Proben von Männern genommen, die an "typischen Orten" leben.

"In diesem Fall ist das der südliche Teil Mazedoniens um Ohrid herum bzw. Vevcani (Westmazedonien - MD), von deren Einwohnern wir 40 Proben genommen haben", sagt Dr. Spiroski. (...)

Professor Spiroski sagte, "es ist sehr wichtig, dass die Öffentlichkeit die Bedeutung solcher und anderer Nachforschungen versteht. Neben der Anwendung in der Medizin können sie auch Bedeutung für die historische Vergangenheit haben".

"Bedeutend ist, dass wir für eine Zusammenarbeit mit internationalen Institutionen, wie es das Königliche Kolleg für Anthropologie in London ist, offen stehen und dass wir genetisches Material sammeln, das für solche und ähnliche Untersuchungen genutzt werden kann. (...) Diese Untersuchung ist nicht ausreichend", sagte Spiroski. "Aber jeder Anfang ist sehr bedeutend und öffnet die Tür für neue Untersuchungen."

Nach der Entnahme der Proben werden Lemming und das Institut für Immunbiologie an der Medizinischen Fakultät in Skopje Fotokopien ihrer kompletten Dokumentation austauschen.

In Bezug auf die weitere Zusammenarbeit sagte Spiroski, dass er im Dezember dieses Jahres oder im Januar des nächsten Jahres gemeinsam mit Lemming Afghanistan besuchen wird.

"BBC hat vor, eine Sendung vorzubereiten und ich habe mich bereit erklärt, nach Afghanistan zu fahren und auch dort Proben zu entnehmen, soweit es notwendig ist".

"In Zukunft werden wir natürlich auch unsere eigenen unabhängigen Untersuchungen durchführen können", berichtete Professor Spiroski. Er hob die Bedeutung der weiteren internationalen Zusammenarbeit hervor und dass "wir Teil dieser Arbeit sind". (...) (fp)