Todeskandidat in Singapur bleibt Hinrichtung erspart
16. August 2025
Zum ersten Mal seit fast 30 Jahren ist in Singapur ein zum Tode verurteilter Mann begnadigt worden. Der Präsident des südostasiatischen Stadtstaats, Tharman Shanmugaratnam, wandelte die gegen den Drogendealer verhängte Strafe in lebenslange Haft um, wie örtliche Medien berichten. Dies geschah demnach auf Wunsch der Regierung, obwohl das Urteil "juristisch sauber" gewesen sei.
Ein Komplize des Mannes war in einem separaten Verfahren wegen derselben Straftat zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden. Daher bat die Regierung den Staatschef, Gnade walten zu lassen, um eine Ungleichbehandlung zu verhindern.
Wegen 337 Gramm "Meth"
Der 33-Jährige war im Jahr 2023 des Besitzes von mindestens 337 Gramm Methamphetamin für schuldig befunden worden. Mit der Substanz habe er Handel treiben wollen, hieß es. Der Mann hatte dies bestritten. Das damals verhängte Todesurteil wurde später von einem Berufungsgericht bestätigt.
Singapur hat eines der härtesten Drogengesetze der Welt. Ab bestimmten Grenzwerten gehen die Behörden automatisch von Drogenhandel aus.
Der Stadtstaat liegt an einer wichtigen Route des internationalen Drogenhandels. Mit strikten Strafen will er verhindern, selbst ein Umschlagplatz zu werden. Menschenrechtsorganisationen und auch die Vereinten Nationen bezweifeln allerdings eine wirksame Abschreckung.
wa/ch (kna, theindependent.sg, channelnewsasia.com)