Ob sich die Affäre um den von Trump geschassten FBI-Chef James Comey demnächst in einem Hollywood-Streifen niederschlägt? Politische Skandale in den USA bieten jedenfalls schon lange Stoff für ganz großes Kino.
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Verschwörungstheorien im Hollywoodfilm
Präsident Trump bringt die Gerüchteküche ordentlich in Schwung. Was war da nun mit Russland und dem abgesägten FBI-Chef? Verschwörungstheorien sind der perfekte Stoff für Hollywood - hier unsere Top 8 Verschwörungsfilme.
Bild: Imago/United Archives
JFK - Tatort Dallas (1991)
Zahlreich waren die Verschwörungstheorien rund um die Ermordung John F. Kennedys am 22. November 1963. Oliver Stone erzählt in "JFK" den Versuch des Staatsanwalts Jim Garrison, gespielt von Kevin Costner, die genauen Umstände aufzudecken. Demnach soll der Attentäter Lee Harvey Oswald kein Einzeltäter, sondern nur ein Teil einer weit verzweigten Verschwörung im Staatsapparat gewesen sein.
Bild: Imago/United Archives
Nixon - Der Untergang eines Präsidenten (1995)
Einige Jahre später widmet sich Oliver Stone erneut einem politischen Skandal, diesmal dem bislang größten der US-Geschichte: Watergate. In dem Biopic "Nixon" wird aufgeschlüsselt, wie ein Einbruch in ein Bürogebäude 1974 zu Nixons Rücktritt führen konnte. Der ungeliebte Präsident (Anthony Hopkins, r.) war neben dem Einbruch in dessen Vertuschung und illegale Parteispenden verwickelt.
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Die Unbestechlichen (1976)
Dieser Politthriller basiert auf einem Buch der "Washington Post"-Reporter Bob Woodward (Robert Redford, r.) und Carl Bernstein (Dustin Hoffman). Ihre Recherche zum Watergate-Skandal führte letztlich zum Rücktritt von Präsident Richard Nixon. Ein FBI-Informant, den die Reporter "Deep Throat" nannten, hatte sie mit geheimen Informationen versorgt und das Buch damit ermöglicht.
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Halbblut (1992)
Schießerei in einem Indianerreservat in South Dakota: In "Halbblut" - basierend auf einer wahren Geschichte - spielt Val Kilmer einen FBI-Agenten, der den Mord an einem der Stammesführer aufklären soll. Da er selbst indianischer Abstammung ist, muss er immer wieder zwischen Gesetzestreue und Loyalität mit den Indianern entscheiden.
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Der Manchurian Kandidat (2004)
Ein Remake des Originals "Botschafter der Angst" von 1962: Statt Frank Sinatra spielt hier Denzel Washington die Hauptrolle in dem Verschwörungsthriller. Der traumatisierte Golfkriegsveteran findet heraus, dass er einer Gehirnwäsche unterzogen wurde, um gezielt Kameraden zu töten. Der Film thematisiert auch, welche Rolle private Unternehmen bei moderner Kriegsführung spielen.
Bild: Imago/Entertainment Pictures
Dame, König, As, Spion (2011)
Der Kalte Krieg war oft Stoff für zahlreiche Hollywood-Filme. Dieser hier basiert auf dem gleichnamigen Roman von John le Carré und spielt im London der 1970er Jahre. Ein Spion im Ruhestand, gespielt von Gary Oldman (l.) spürt einen sowjetischen Maulwurf auf, der den britischen Geheimdienst MI6 infiltriert haben soll.
Bild: picture-alliance/Zumapress/face to face
Wag the Dog - Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt (1997)
Einen satirischen Zugang zu politischen Skandalen zeigt "Wag the Dog". Hier spielt Dustin Hoffman (l.) einen durchtriebenen PR-Berater. Um einen Sexskandal des US-Präsidenten zu vertuschen, gespielt von Robert De Niro (r.), inszeniert der PR-Berater einen Krieg in Albanien. Der 1997 veröffentlichte Film wurde als tragischer Kommentar zur Rolle der Medien in der US-Politik bewertet.
Bild: Imago/United Archives
Unsere feindlichen Nachbarn (1995)
Regisseur Michael Moore ist bekannt für seine freimütigen Äußerungen. In der Komödie "Unsere feindlichen Nachbarn" erklären die USA Kanada zum Feind - um die Umfragewerte des US-Präsidenten zu steigern und die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Damit ist Moores Film eine böse Satire auf die amerikanische Außenpolitik. Für John Candy (r.) bedeutet der Streifen seine letzte Hauptrolle.
Bild: Imago/Entertainment Pictures
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Die aktuelle politische Lage in den USA erinnert zunehmend an die Plots zahlreicher Hollywood-Blockbuster oder TV-Serien: Aus Realität ist Fiktion geworden, wie es der slowenische Philosoph Slavoj Žižek gesagt hätte. Zumindest sind sie sich so ähnlich, dass man sie manchmal kaum mehr auseinander halten kann. Auf der Suche nach Antworten auf politische Fragestellungen kann man sich also heutzutage auch einmal von der einen oder anderen Fernsehserie Aufklärung versprechen.
Kulturkritiker etwa in den Vereinigten Staaten schauen jetzt ganz genau hin: bei Serien wie "The Americans", ein Drama über russische Spione, die während des Kalten Kriegs in Washington wirkten, oder "House of Cards", in dem Kevin Spacey einen zynischen kaltblütigen US-Präsidenten mimt. Andere schauen sich Hollywood-Filme an, um sich die kritischen politischen Ereignisse der Vergangenheit zu vergegenwärtigen - und um so vielleicht die aktuellen Entwicklungen besser zu verstehen.
FBI und CIA im Visier von Hollywood
Regisseur Oliver Stone hat sich filmisch am intensivsten mit politischen Skandalen auseinandergesetzt. Viele seiner Streifen wurden zu Kassenschlagern, darunter seine biographischen Filme "JFK" über John F. Kennedy oder "Nixon" über den 37. Präsidenten der USA. Beide zeugen von einem erbarmungslosen Blick auf die Charaktere und ihre sagenumwobenen Geschichten. Auch dem Vietnamkrieg und dem früheren kubanischen Diktator Fidel Castro widmete sich Stone. Dabei versucht er immer wieder, den Hergang der Skandale nachzuvollziehen - und nimmt dabei automatisch auch die Akteure im Hintergrund ins Visier, das heißt oft: FBI und CIA.
Die beiden Geheimdienstorganisationen faszinieren Hollywood schon seit langem, vielleicht weil so wenig darüber bekannt ist, was das FBI eigentlich wirklich macht. In der Komödie "Wag the Dog" von Barry Levinson geht ein US-Präsident so weit, einen Krieg mit Albanien zu erfinden, um von einem aufkeimenden Sexskandal abzulenken. Das alles wird dann von einem linkischen FBI-Agenten aufgedeckt. Filmfans zogen Parallelen zu US-amerikanischen Militäraktionen auf dem Höhepunkt des Amtsenthebungsverfahrens gegen Bill Clinton in den späten Neunziger Jahren und hinterfragten die Rolle der Medien, die fleißig die Kriegswerbetrommel rührten.
Lügenmärchen und wahre Geschichten
Michael Moores einziger fiktionaler Film, die Komödie "Unsere feindlichen Nachbarn", spielte 1995 mit dem Verhältnis von Lüge und Wahrheit: Im Film will der amerikanische Präsident Kanada erobern. Die Spannungen zwischen den beiden nordamerikanischen Ländern werden dabei gründlich auf die Schippe genommen, genauso wie die jeweiligen Geheimdienste und ihre Versuche, Politiker der anderen Seite zu beeinflussen.
Dass das alles nicht nur zum Lachen ist, beweist John le Carré: Seine Spionageromane, die meist während des Kalten Kriegs spielen, wurden mehrfach verfilmt und zu Blockbustern. Auch im politischen Thriller "Die Unbestechlichen" von Alan J. Pakula geht es um einen FBI-Agenten, jedoch war das zum Zeitpunkt der Verfilmung noch nicht klar: Robert Redford und Dustin Hoffman spielen die zwei Reporter der "Washington Post", die in den Siebziger Jahren den Watergate-Skandal aufdeckten. Die beiden beriefen sich dabei auf eine anonyme Quelle, Codename: "Deep Throat". Erst nach seinem Tod wurde bekannt, dass "Deep Throat" ein FBI-Agent war, der die Nixon-Administration zur Rechenschaft ziehen wollte.