Die skandinavische Fußball-Trainerlegende Age Hareide aus Norwegen ist gestorben. Wie der norwegische Fußball-Verband mitteilte, verstarb der 72-Jährige am Donnerstagabend im Kreis seiner Familie.

Seit etwa drei Wochen war bekannt, dass bei Hareide bereits im Juli ein Hirntumor diagnostiziert worden war. Trotz einer sechswöchigen Strahlen- und zusätzlicher Chemotherapie, konnte er die Erkrankung nicht besiegen und erlag ihr nun.

Dem norwegische Rundfunk (NRK) sagte sein Sohn Bendik Hareide: "Vater ist heute Nacht zu Hause im Kreise seiner Familie eingeschlafen. Er hat nun sein letztes Spiel bestritten. Wir sind unendlich dankbar für all die Liebe, die wir während seiner Krankheit erfahren haben."

Auch Bayer Leverkusens  Trainer Kasper Hjulmand würdigte Hareide zu Beginn der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Spiel bei RB Leipzig. "Er war eine bedeutende Persönlichkeit im skandinavischen Fußball", sagte Hjulmand, der 2020 Hareides Nachfolger als dänischer Nationaltrainer wurde. "Er war nicht nur ein Kollege, sondern auch ein enger Freund."

Karriere in England und Skandinavien

Hareide hat als Profi 50 Länderspiele für seine Heimat bestritten und war unter anderem auch in England für Manchester City und Norwich City aktiv. Er trainierte Vereine in seinem Heimatland, in Schweden und Dänemark und ist der einzige Coach, der Meisterschaften in allen drei skandinavischen Ländern gewinnen konnte. Zudem war er Nationaltrainer sowohl von Norwegen, Dänemark als auch Island. 

Von Oktober 2016 bis November 2019 blieb er mit Dänemark 34 Spiele lang ungeschlagen. Das Achtelfinale der Fußball-WM 2018 in Russland gegen Kroatien endete 1:1 - die Dänen verloren erst im Elfmeterschießen.

Der Weltrekord lag damals bei 35 Spielen ohne Niederlage, gehalten von Spanien und Brasilien. Da wegen der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 Testspiele ausfielen und die EM-Endrunde um ein Jahr verschoben wurde, endete Hareides Amtszeit, bevor er den Rekord einstellen oder brechen konnte. 

Vor einem Jahr war Hareide als isländischer Nationaltrainer zurückgetreten und hatte seine Laufbahn beendet. Zuletzt arbeitete er als Fußballexperte für NRK.