Skopje gegen Balkan-Föderation, Athen relativiert Äußerungen des Außenministers
9. Januar 2003Skopje, 9.1.2003, DNEVNIK, mazed.
Der mazedonische Präsident Boris Trajkovski ist gegen eine Föderation der Balkanstaaten, und Griechenland distanziert sich kategorisch von den Interpretationen des Interviews des Außenministers Georgios Papandreou mit der "Süddeutschen Zeitung", in dem er über die Idee zur Wiederbelebung der Balkan-Föderation sprach.
"Wir sind für eine regionale Zusammenarbeit und für eine schnellere Integration in die Europäische Union. Wir lehnen alle Ideen zur Bildung einer Balkan-Föderation ab", sagte Borjan Jovanovski, der Sprecher des mazedonischen Präsidenten Trajkovski.
Der Sprecher des griechischen Vorsitzes in der EU in Brüssel, Rousos Koundouros, sagte der Tageszeitung "Dnevnik", das Interview des Außenministers mit der "Süddeutschen Zeitung" müsse im Zusammenhang mit sehr viel älteren Bemühungen, die Balkanstaaten einander näher zu bringen, gesehen werden. Der griechische Standpunkt habe sich nicht geändert, und Athen bleibe dabei, dass der Platz der Balkanländer in der EU sei, hieß es weiter.
"Keiner will eine Föderation der Balkanländer, sondern eine viel engere Zusammenarbeit der Länder als Stufe zum großen Ziel – Mitgliedschaft in der EU - und so muss man auch die Überlegungen des Außenministers verstehen", fügte der griechische Sprecher in Brüssel hinzu. (...) (fp)