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Politik

Slowakei weist drei russische Diplomaten aus

15. März 2022

Die Regierung in Bratislava wirft den Botschaftsangehörigen aus Russland Spionage vor. Eine Verbindung zum Ukraine-Krieg wird - offiziell - nicht hergestellt.

Das Gebäude der russischen Botschaft in der slowakischen Hauptstadt Bratislava
Das Gebäude der russischen Botschaft in der slowakischen Hauptstadt Bratislava Bild: Vladimir Simicek/AFP/Getty Images

Die Slowakei hat drei russische Diplomaten ausgewiesen - mutmaßlich wegen Spionage. Das Außenministerium in Bratislava teilte mit, es habe die drei wegen "ihrer Tätigkeit, die gegen das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen verstößt", ausgewiesen. Die Diplomaten sind verpflichtet, die Slowakei innerhalb von 72 Stunden zu verlassen.

Die Tageszeitung "Dennik N" berichtete, dass die Polizei außerdem drei Verdächtige festgenommen habe, die der Spionage für Russland beschuldigt werden. Unter den Festgenommenen seien ein Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums und ein Mitarbeiter des Geheimdienstes. Der dritte Verdächtige stehe mit der kürzlich von den slowakischen Behörden wegen Desinformation gesperrten Website "hlavnespravy.sk" in Verbindung. Die Verdächtigen wurden der Zeitung zufolge von einem Mitarbeiter der russischen Botschaft in Bratislava bestochen.

Der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nad: "Das ist erst der Anfang"Bild: Ken Cedeno/AFP/Getty Images

"Wir haben dieses Netzwerk gut auseinandergenommen"

Eine Sprecherin des slowakischen Verteidigungsministeriums sagte, dass der militärische Geheimdienst "den Strafverfolgungsbehörden in diesem Fall wichtige Informationen, einschließlich Beweismaterial, zur Verfügung gestellt hat." Verteidigungsminister Jaroslav Nad erklärte auf Facebook: "Das ist erst der Anfang, ich denke, wir haben dieses Netzwerk gut auseinandergenommen." Der slowakische Geheimdienst (SIS) dementierte unterdessen allerdings die Beteiligung eines seiner Agenten.

Das Außenministerium in Moskau erklärte laut russischen Nachrichtenagenturen: "Diese unbegründete Maßnahme wird nicht unbeantwortet bleiben." Seit dem Angriff auf die Ukraine mussten bereits mehrere russische Diplomaten ihre Posten im Westen wegen Spionagevorwürfen verlassen. Ende Februar hatten dieUSA zwölf Mitglieder der russischen UN-Vertretung ausgewiesen. Anfang März wies Bulgarien zwei Diplomaten aus.

sti/kle (afp, dpa)

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