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Slowakei zehn Jahre unabhängig

17. Juli 2002

– Parlament in Bratislava billigte am 17. Juli 1992 die Souveränitätserklärung

Bratislava, 17.7.2002, SME, slowak

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(...) Heute vor zehn Jahren, am 17. Juli 1992 hat der Nationalrat in Bratislava die Unabhängigkeit der Slowakei erklärt. Seine Souveränitätserklärung war jedoch nur noch ein Bestandteil in dem Prozess, der in den Zerfall der Tschechoslowakei mündete. Schon in den ersten Monaten nach der Wende vom Herbst 1989 hatte sich gezeigt, dass die alte Föderation dringend reformbedürftig war.

Im Streit um den neuen Namen der Republik wurde Anfang 1990 im Parlament der so genannte "Bindestrich-Krieg" (die Slowaken beharrten auf einem großen "S" in der Kurzbezeichnung "Tschecho-Slowakei" – MD) geführt. Plötzlich tauchten auch Diskussionen darüber auf, wer für wen gerade stehen musste: die Tschechen für die Slowaken oder umgekehrt.

Im Februar 1992 einigten sich die Parlamentarier aus Prag und Bratislava bei einem gemeinsamen Treffen auf einen neuen Staatsvertrag. Nach einer im März erfolgten Unterbrechung dieser Verhandlungen hieß es, sie würden erst nach den Juni-Wahlen für die beiden Nationalräte wieder aufgenommen werden. (...)

Aber schon an der Form des Wahlkampfes, wie ihn in der Slowakei die Partei von Vladimir Meciar, HZDS, und in Tschechien die ODS von Vaclav Klaus geführt hatten, war deutlich zu erkennen, dass die Differenzen zwischen Klaus und Meciar zu groß waren. (Meciar forderte mehr Eigenständigkeit für die Slowakei, Klaus plädierte für den Erhalt "einer vernünftigen Föderation" - für einen starken Staat als "Einfamilienhaus" und nicht als "Doppelhaus" – MD).

Die Juni-Wahlen 1992 gewannen die ODS und die HZDS. (...) Ende August 1992 (nachdem die Koalitionsverhandlungen zwischen Klaus‘ ODS und Meciars HZDS scheiterten – MD) einigte sich schließlich die tschechische und die slowakische Seite auf eine Auflösung des gemeinsamen Staates zum 1. Januar 1993. (ykk)