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Smog raubt Peking den Atem

16. Januar 2014

Der bislang schlimmste Smog dieses Winters liegt über der chinesischen Hauptstadt. Den rund 20 Millionen Bewohnern Pekings wurde wegen der gefährlichen Spitzenwerte empfohlen, Atemschutzmasken zu benutzen.

Zweiradfahrer im chinesichen Smog (Foto: dpa/picture alliance)
Bild: picture alliance/dpa

Es ist das erste Mal in diesem Winter in Peking, dass die Luftwerte über den Spitzenwert von 500 Mikrogramm auf dem Smogindex kletterten. Der Index der Pekinger US-Botschaft für besonders gefährlichen Feinstaub kleiner als 2,5 Mikrometer (PM2,5) erreichte sogar 671 Mikrogramm. Das ist 26 Mal soviel wie der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgelegte Grenzwert für gesundheitsschädigenden Feinstaub.

Beißender Kohle- und Schwefelgeruch lag in der Luft. Die Sonne kam kaum durch den dichten Smog-Nebel. Die Sichtweite reduzierte sich auf wenige hundert Meter, so dass vorsichtshalber mehrere Autobahnen wie etwa von Peking nach Shanghai, Harbin oder Pinggu gesperrt wurden. Die Behörden warnten vor Aktivitäten im Freien.

Pekings Wolkenkratzer umnebeltBild: picture alliance/Photoshot

Die Wolkenkratzer im zentralen Geschäftsviertel der Hauptstadt verschwanden im Smog, der nach amtlichen Angaben mindestens bis Freitag anhalten soll. Seit Mittwochnachmittag Ortszeit schnellten die Smogwerte plötzlich in die Höhe. Trotz der gefährlich hohen Werte riefen die Behörden vorerst nur die zweithöchste Alarmstufe "Gelb" aus.

Die hohen Schadstoffbelastungen in der Luft folgen fast genau ein Jahr auf den Mega-Smog im Januar 2013, als sogar Rekordwerte von mehr als 800 Mikorgramm auf der Smog-Index-Skala gemessen worden waren.

Es ist die zweite große Smogwelle in China seit Dezember, als Shanghai und weite Teile Zentral- und Ostchinas unter ungewöhnlich schwerer Luftverschmutzung litten.Die weit verbreitete Nutzung von Kohle zum Heizen in Privathäusern, der Ausstoß der Heiz- und Kraftwerke sowie der weiter sprunghaft anwachsende Autoverkehr gepaart mit windstiller und ungünstiger Wetterlage lassen die Luftbelastung mit Schadstoffen immer wieder drastisch ansteigen.

Lebenserwartung sinkt durch Smog

Smog raubt Peking den Atem

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Wie eine Studie internationaler und chinesischer Forscher festgestellt hat, hat die hohe Luftverschmutzung durch Kohleverbrennung deutliche Auswirkungen auf die Sterblichkeit. Die Lebenserwartung verringert sich demnach mit einer zusätzlichen Belastung von 100 Mikrogramm Schwebstaub kleiner als zehn Mikrometer (PM10) pro Kubikmeter um drei Jahre - fünfmal mehr als frühere Berechnungen ergeben hatten. Umgerechnet auf die Belastungen im Norden Chinas heißt das, dass rund 500 Millionen Menschen wahrscheinlich im Schnitt 5,5 Jahre früher sterben werden.

qu/gmf (dpa, ape)

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