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Snowden bittet Putin um Asyl

1. Juli 2013

Der flüchtige US-Geheimdienstler Snowden fristet sein Dasein noch immer im Transitbereich eines Moskauer Flughafens. Präsident Putin bot ihm nun Bleiberecht an, unter der Bedingung: Er darf den USA nicht weiter schaden.

Russlands Präsident Wladimir Putin, lächelnd vor russischen Fahnen (foto: AFP/Getty Images)
Bild: S.Karpukhin/AFP/GettyImages

Zunächst hatte der Kremlchef sich brüskiert gezeigt über die Art und Weise des amerikanischen Vorgehens und die Forderungen aus Washington, den "Whistleblower" Edward Snowden festzunehmen und auszuliefern. Nun bot Wladimir Putin dem früheren US-Geheimdienstler Asyl in Russland an. Bedingung sei allerdings, dass Snowden aufhöre, den USA mit seinen Enthüllungen weiter Schaden zuzufügen, zitiert die Agentur Interfax den Moskauer Staatschef.

Die Enthüllungsplattform Wikileaks hat eine Erklärung veröffentlicht, die angeblich von dem flüchtigen IT-Spezialisten stammt. Darin wird US-Präsident Barack Obama in scharfen Worten kritisiert. In der mit Snowden unterzeichneten Mitteilung wirft er Obama vor, Druck auf diejenigen Staaten auszuüben, von denen er Schutz erbeten habe. Es wäre die erste öffentliche Erklärung Snowdens seit seiner Flucht vor über einer Woche aus Hongkong nach Moskau.

Obama habe vor wenigen Tagen noch bekräftigt, er werde kein diplomatisches Gezerre in seinem Fall zulassen, erklärte Snowden. Nun habe er Vize-Präsident Joe Biden aber damit "beauftragt, die Anführer jener Länder unter Druck zu setzen, von denen ich Schutz erbeten habe, damit sie meine Asylgesuche ablehnen", hieß es in der Mitteilung.

Leben im Transit

Der 30-Jährige hält sich dem Vernehmen nach seit Sonntag vergangener Woche im Transitbereich des Flughafens Scheremetjewo auf. Er hat kein russisches Visum und keinen gültigen Pass. Nach unbestätigten Berichten soll er russische Diplomaten gebeten haben, Anträge auf Asyl in 15 Staaten weiterzuleiten. Am Abend teilte die Konsularabteilung des Moskauer Außenministeriums mit: Snowden bittet um Aufnahme in Russland.

"Wenn er hierbleiben möchte, gibt es eine Bedingung: Er sollte mit seiner Arbeit aufhören, die dagegen gerichtet ist, unseren amerikanischen Partnern Schaden zuzufügen - so merkwürdig sich das aus meinem Mund auch anhören mag", hatte Putin gesagt. Offenkundig setze der US-Amerikaner seine Enthüllungsarbeit fort, teilte er lakonisch mit.

Putin betonte erneut, dass Snowden nicht mit russischen Agenten zusammenarbeite. "In diesem Zusammenhang ist er ein freier Mensch", wiederholte der frühere russische Geheimdienstchef. Politiker und Menschenrechtler in Moskau hatten zuletzt immer wieder vorgeschlagen, Snowden könne in Russland Asyl beantragen. "Russland liefert niemals niemanden nirgendwohin aus und plant dies auch nicht", hatte Putin beteuert.

Diplomatie "auf hoher Ebene"

Snowden bittet Putin um Asyl

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Die USA und Russland haben auf hoher Ebene über eine Auslieferung Snowdens verhandelt. Die Präsidenten Putin und Barack Obama hätten die jeweiligen Spitzen des Inlandsgeheimdienstes FSB und der Bundespolizei FBI angewiesen "in ständigem Kontakt" eine Lösung in der Snowden-Affäre zu suchen, hieß es in Moskau. Auch Obama bestätigte am Montag bei seinem Besuch in Tansania hochrangige Gespräche zwischen Moskau und Washington in der Angelegenheit.

SC/pg/kle (afp, dpa, ape, rtr)

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