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Snowden-Computer im Museum

Heike Mund2. April 2015

Als Whistleblower ist Edward Snowden in die Geschichte eingegangen. Jetzt wird der Computer, auf dem sein Beweismaterial gespeichert war, im Museum ausgestellt - als digitaler Schrotthaufen.

Ausstellung Victoria & Albert Museum All this belongs to you Snowden Laptop EINSCHRÄNKUNG
Bild: The Guardian/ Victoria & Albert Museum, London 2015

Ein politisch hochbrisantes Beweisstück ist jetzt Museumsstück: der zerstörte Computer, auf dem die Reporter der britischen Zeitung "The Guardian" die geheimen Dokumente des Whistleblowers Edward Snowden gesammelt hatten, ist jetzt öffentlich in einer aktuellen Ausstellung in England zu bewundern. Das Londoner Victoria and Albert Museum zeigt Gegenstände, die eine wichtige Rolle im öffentlichen Raum gespielt haben. "All of this belongs to you" heißt die Schau, die auch eine öffentliche Diskussion über das Thema Privatsphäre anregen und auslösen soll, so eine Museumssprecherin.

Auftrag der Regierung: Zerstörung von Beweismitteln

Auf den Rechnern waren digitale Beweisstücke gespeichert, die die illegalen Aktivitäten des amerikanischen Geheimdienstes NSA beweisen sollten. Der ehemalige NSA-Mitarbeiter Snowden hatte das Material den Reportern des "Guardian" zugespielt. Die britische Regierung wies im Januar 2014 die Verantwortlichen der Zeitung offiziell an, Computer und Festplatten unter Aufsicht von Geheimdienstmitarbeitern zu zerstören.

Der ehemalige NSA-Mitarbeiter Snowden wurde nach seiner Enthüllung zum Medienstar

Die Ausstellungsstücke weisen sichtbare Spuren der Gewalteinwirkung auf: als Zeitzeichen für nachfolgende Generationen auch ein Stück politische Geschichte. Anlass für die Londoner Ausstellung sind die Wahlen zum britischen Parlament am 7. Mai. Das Thema Geheimdienste und Schutz der Privatsphäre der britischen Bürger soll im Wahlkampf nochmal öffentlich debattiert werden.

Snowden löste Debatte über Datenschutz aus

Edward Snowden hatte 2013 zahlreiche Dokumente des US-Geheimdiensts NSA dem Journalisten Glenn Greenwald und der Dokumentarfilmerin Laura Poitras übergeben. Damit löste er eine Flut von Enthüllungen über die ausufernde Überwachung der Geheimdienste aus. Snowden bekam auf seiner Flucht Asyl in Russland, wo er bis jetzt seinen aktuellen Wohnsitz hat. Im Frühjahr 2015 war er zu Gast auf der Computermesse Cebit in Deutschland.

Auch in Deutschland gab es 2013 zahlreiche Protestdemonstrationen gegen die Aktivitäten der GeheimdiensteBild: Getty Images

hm/rey (dpa/vam.ac.uk)

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