Es ist so weit: Der Brite Tim Peake, der US-Amerikaner Tim Kopra und der Russe Juri Malentschenko sind von der ISS auf die Erde zurückgekehrt. Danke für beste Unterhaltung in den letzten sechs Monaten!
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Es ist immer wieder faszinierend, wie sehr wir am Leben und Arbeiten der Astronauten im Weltraum an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) teilhaben können. Zuletzt war es Alexander Gerst (bald ISS-Kommandeur), der als Astroalex aus dem Weltraum seinen Alltag twitterte und faszinierende Aufnahmen mit uns teilte.
Zurück auf dem blauen Punkt
Fast ein halbes Jahr verbrachte der deutsche Astronaut Alexander Gerst im All - jetzt sind er seine beiden Kollegen wieder auf der Erde. Alexander Gerst hat im Weltall viel erlebt: Ein Rückblick in Bildern.
Bild: Reuters/Shamil Zhumatov
Daumen hoch!
Alexander Gerst ist die Freude ins Gesicht geschrieben. Zusammen mit seinen Kollegen Reid Wiseman und Maxim Surajew landete die russische Sojus-Kapsel nach dreieinhalb Stunden Flug in der kasachischen Steppe.
Bild: Reuters/Shamil Zhumatov
Geschwächt aber gesund
166 Tage im All hinterlassen Spuren: die Muskulatur der Astronauten ist geschwächt, ihr Orientierungssinn anfänglich noch gestört. Helfer tragen den dick eingepackten Alexander Gerst deshalb zunächst. "Danke an alle für die Unterstützung", waren Alexander Gersts erste Worte zurück auf der Erde.
Bild: Reuters
Raumfahrt bleibt ein Risiko
"Das ist natürlich ein Risiko, das wir in Kauf nehmen", sagte Gerst in seiner letzten Pressekonferenz in Bezug auf die Explosion des Raumtransporters Cygnus am 30. Oktober 2014. Solche Unfälle gäbe es immer wieder. Selstbewusst fügte er hinzu: "Wir hätten so etwas überleben können."
Bild: picture alliance/AP Photo/Eastern Shore News, Jay Diem
Irdische Sehnsüchte
Was Alexander Gerst vermisst - darauf gab er bei der Pressekonferenz vor zwei Wochen eine Antwort: Pizza und Bier. Aber auch auf die Herbstlandschaft in der Heimat freue sich Gerst. Sein vorläufiges Fazit zum Weltraumaufenthalt: "Definitiv hat sich die Schinderei gelohnt." Sein Team beschrieb er "wie eine Familie".
Bild: NASA/ESA
Vor die Tür geschickt
Am 7. Oktober 2014 trennte Alexander Gerst nur noch ein Anzug vom endlosen All. Bei seinem ersten Weltraumspaziergang verlief alles glatt. Zusammen mit seinem Kollegen Reid Wiseman baute er unter anderem einen Roboterarm um. Schneller als geplant waren die beiden mit ihren Aufgaben fertig und schossen noch tolle Bilder von der Erde.
Bild: picture-alliance/dpa/NASA TV
6 Monate und 100 Experimente
Das Leben im All ist auf vielen Gebieten noch unergründet. Gerst hat während seiner Mission dazu beigetragen, dass sich das ändert. So wurde er vor dem Antritt seiner Reise mit gut 100 Experimenten beauftragt. 25 von ihnen finden mit Partnern statt - z.B. in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule in Köln und der Berliner Charité.
Bild: ESA/NASA
ISS studiert die Welt von oben
Als Geophysiker und Vulkanexperte kennt Gerst das Innere der Erde sehr gut. Seit dem 28. Mai erforschte er sie von oben und lernte seinen Heimatplaneten ganz neu kennen. In fast 400 Kilometer Höhe fotografierte er regelmäßig Phänomene der Natur, wie hier ein Tief über dem Nordatlantik.
Bild: Reuters/NASA/Alexander Gerst
Sport im All soll neue Erkenntnisse bringen
Für alle Besatzungsmitglieder ist ein tägliches Sportprogramm Pflicht - denn die Bein- und Gesäßmuskulatur bilden sich in der Schwerelosigkeit schnell zurück. Im Rahmen dieses Sportprogramms führte Gerst aber auch viele medizinische Versuche durch, die den Forschern auf der Erde mehr über unseren Körper verraten sollen.
Bild: ESA/NASA
Im Dienste der Wissenschaft
Während seiner Reise durch das Universum musste sich Alexander Gerst regelmäßig Blut abnehmen. Die Proben schickte er mit einer kleinen Sonde zur Erde, wo sie von einem Labor untersucht wurden. "Mein Opfer im Namen der Forschung", scherzte er.
Bild: ESA/NASA
Weltmeister, auch im Universum
Trotz des straffen Zeitplanes auf der ISS ließ es sich Alexander Gerst nicht nehmen, das WM-Finale per Satellitenübertragung zu verfolgen. Stolz trug er das aktuelle WM-Trikot und jubelte schwerelos über den Sieg und den vierten Stern. Sein Jubel-Foto stellte er direkt online und trug so den Sieg der deutschen Nationalelf bis hinter den Horizont.
Bild: ESA/NASA
Missionarsarbeit
Mit Bildern wie diesem will uns Gerst nicht unbedingt zeigen, welch tollen Ausblick er von der ISS hatte. Vielmehr will er unser Bewusstsein für die Schönheit und Einzigartigkeit unseres Planeten schärfen und uns für seine Bedrohungen und Probleme sensibilisieren. Deshalb ist der Crew die Bildungsarbeit während ihrer Mission besonders wichtig.
Bild: ESA/NASA
Faszinierende Aufnahmen unserer Erde
Wie schön unser Planet ist, wenn wir ihn aus einem anderen Blickwinkel betrachten, zeigte Alexander Gerst fast täglich via Twitter. Darunter zum Beispiel die Wüste Sahara (hier im Bild) oder spektakuläre Naturereignisse...
Bild: ESA/NASA
Live-Berichte aus dem All
...und um seine Botschaft besonders weit zu tragen, nahm sich Alexander Gerst regelmäßig Zeit, die Menschen auf der Erde über seine Arbeit im All zu informieren. Dafür ließ er sich in den vergangenen Monaten per Satellitenübertragung zwei Schulen zuschalten und unterhielt sich mit den Schülern. Zudem sendete er immer wieder kurze Videos, um das Leben und Arbeiten auf der ISS zu zeigen.
Bild: ESA/NASA
Leuchtende Atmosphäre
Auch die bunten Farben der Polarlichter über Grönland hat Gerst aufgenommen. Jetzt ist die Zeit des deutschen Astronauten auf der ISS vorrüber. Was bleibt, sind einzigartige Momente und unvergessliche Aufnahmen von unserem "Blue Dot".
Bild: ESA/NASA
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Nun sind es der Brite Tim Peake, der US-Amerikaner Tim Kopra und der Russe Juri Malentschenko, die nach knapp einem halben Jahr auf der ISS wieder festen Boden unter den Füßen haben. Auch sie haben ganz besondere Einblicke gewährt - allen voran Tim Peake. Wir haben unsere Favoriten zusammengestellt.
Schwerelos und im Trockenen
Wo genau dieses Unwetter getobt hat, wissen wir nicht. Aber aus sicherer Entfernung betrachtet - tippt Peake - dürfte dies ein "beachtliches Gewitter" gewesen sein (Tweet vom 26. April 2016).
Weltraumfotografie
Für alle, die sich fragen, wie solche wunderbaren Erdaufnahmen aus dem All entstehen - mit der richtigen Ausstattung! Übrigens darf jeder Astronaut 1,5 Kilogramm privates Handgepäck mit auf die ISS nehmen. Die Kameras zählen da glücklicherweise nicht dazu.
Astronautenperspektive
Na, was mag das wohl sein? Hier ist das Europäische Astronautenzentrum (EAC) auf dem ESA-Gelände in Köln zu sehen! Direkt in der Nähe des Flughafens Köln/Bonn. "See you in four weeks" schreibt Tim Peake am 22. Mai 2016. Wir werden da sein!
Immer dem Orbit nach
Dies ist eine Aufnahme der 100.000 Erdumrundung der ISS. In einer Höhe von etwa 400 Kilomtern und einer Geschwindigkeit von 28.000 Kilometern pro Stunde braucht die Internationale Raumstation rund eineinhalb Stunden für eine Runde. Über 17 Jahre dreht sie nun ihre Runden. Da kann man ruhig mal gratulieren, dachte sich auch Tim Peake.
Ein Marathon im All
Apropos gratulieren. Tim Peake ist den Londoner Marathon mitgelaufen - auf einem Laufband auf der ISS. Er beendete die 42-Kilometer-Strecke in drei Stunden und 35 Minuten und sicherte sich damit auch einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde. Bisher lag der Rekord bei vier Stunden und 24 Minuten und war von der US-Astronautin Sunita Williams 2007 aufgestellt worden, die auf der ISS parallel zum Boston-Marathon gelaufen war.
Ganz normal
Wer nun denkt, im All ist alles anders - stimmt nicht! Denn auch hier müssen die Astronauten mit ganz alltäglichen Problemen klarkommen. Steinschlag zum Beispiel. Allerdings handelt es sich hier - was bei uns eher unwahrscheinlich ist - um Weltraumschrott, der den Schaden an der ISS-Kuppel verursacht hat.
Hygiene im All
Auch eine Frage, die immer wieder kommt: Wie gehen Astronauten auf die Toilette? Die Antwort: so wie du und ich - in etwa. Tim Peake hat uns zur Demonstration einen Einblick ins Stille Örtchen gewährt.
Noch mehr zur Hygiene in der Schwerelosigkeit erfahren Siehier.
Haltung bitte!
Auch das Haupt muss natürlich gepflegt werden als Astronaut. Mehr als derselbe Universalschnitt für die ganze Crew war jedoch nicht drin.
Eyecandy outta space
Zum Abschluss noch etwas zum Schwelgen. Hier zum Beispiel Polarlichter - genauer: Südlichter am Südpol, Aurora australis genannt - und ein Sonnenuntergang über der Seine in Paris.