So viele Millionäre weltweit wie noch nie
4. Juni 2025
Geschätzt 23,4 Millionen Menschen weltweit und damit 2,6 Prozent mehr als 2023 verfügten im vergangenen Jahr über ein anlagefähiges Vermögen von mindestens einer Million US-Dollar. Das ist nach Angaben des Beratungsunternehmens Capgemini mit dem Hauptsitz in Frankreichs Hauptstadt Paris der höchste Stand seit der ersten Auswertung der Firma im Jahr 1997.
Auch das Gesamtvermögen der Reichen legte laut dem jüngsten Weltwohlstandsbericht "World Wealth Report" des Unternehmens auf einen Rekordwert zu: 90,5 Billionen Dollar (79,3 Billionen Euro) bedeuten den Berechnungen zufolge ein Plus von 4,2 Prozent zum Vorjahr. Der Hauptanteil des Vermögenszuwachses kam einmal mehr aus den Vereinigten Staaten.
Meisten Dollar-Millionäre kommen aus den USA
An der Spitze der Rangliste stehen mit weitem Abstand die USA. Im Jahr 2024 gab es dort 562.000 zusätzliche Millionäre, was einem Anstieg von 7,6 Prozent entspricht. Das Land hat nun 7,993 (Vorjahr: 7,431) Millionen Millionäre. Sie profitierten vor allem von einem Anstieg der Aktienkurse und dem Optimismus im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz (KI), wie aus dem Bericht hervorgeht.
Auf Platz zwei liegt weiterhin Japan mit 3,990 (3,777) Millionen vermögenden Privatpersonen.
Weniger Millionäre in Deutschland, aber ...
Deutschland behauptet sich auf Platz drei der Rangliste der Länder mit den meisten Millionären - obwohl deren Zahl hierzulande binnen Jahresfrist um mehr als 40.000 geschrumpft ist. 1,605 (Vorjahr: 1,646) Millionen Menschen zählten der Capgemini-Auswertung zufolge 2024 zur Gruppe der vermögenden Privatpersonen (High Net Worth Individuals - kurz: HNWI).
Dass der Kreis der Millionäre in Deutschland kleiner wurde, ist nach Einschätzung von Capgemini am ehesten mit rückläufigen Immobilienpreisen zu erklären. Das Vermögen der Reichen hierzulande blieb laut den Berechnungen in Summe mit 6,32 Billionen Dollar jedoch nahezu unverändert.
Generell ist in Europa die Zahl der vermögenden Menschen geschrumpft - und zwar um 2,1 Prozent. Als Hauptursache wird die Stagnation der Wirtschaft in den wichtigsten Volkswirtschaften gesehen. So verlor auch Frankreich innerhalb eines Jahres etwa 21.000 Millionäre. Zugleich stieg die Zahl der ultravermögenden Privatpersonen in Europa um 3,5 Prozent, was eine zunehmende Konzentration des Reichtums widerspiegelt.
Zahl der Reichen auch in Lateinamerika und im Nahen Osten rückläufig
Auch in Lateinamerika und dem Nahen Osten nahm die Zahl der Millionäre ab. Für Lateinamerika wird dies auf Währungsabwertungen und fiskalische Instabilität zurückgeführt. Für Länder im Nahen Osten werden sinkende Ölpreise angeführt.
Die USA, Japan, Deutschland und China vereinen laut der Beratungsfirma fast zwei Drittel (64,5 Prozent) der weltweiten Dollar-Millionäre auf sich.
Capgemini berücksichtigt in seinem jährlich erstellten "World Wealth Report" Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, alternative Investments wie privates Beteiligungskapital, Bargeld sowie Immobilien, sofern diese nicht selbst genutzt werden. Kunstsammlungen und Gebrauchsgüter wie Autos und Schmuck werden nicht eingerechnet.
Zudem wurden Anfang Januar 6472 Dollar-Millionäre unter anderem zu ihrer Anlagestrategie befragt. Danach investieren vermögende Privatpersonen 15 Prozent ihres Portfolios mittlerweile in alternative Anlagen, einschließlich Kryptowährungen.
Die Auswertung deckt den Angaben zufolge 71 Länder ab. Auf diese entfallen mehr als 98 Prozent des globalen Bruttonationaleinkommens und 99 Prozent der weltweiten Börsenkapitalisierung.
se/pg (dpa, afp, rtr, capgemini.com)
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