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Zweite Masernimpfung

Gudrun Heise
28. März 2019

Sie sind gegen Masern geimpft und denken, Sie sind geschützt? Möglicherweise aber ist das gar nicht der Fall. Informieren Sie sich lieber, denn Masern sind nicht nur für Kinder gefährlich.

Masernwelle in Deutschland
Bild: Getty Images/S. Gallup

Die erste Masernimpfung sollte laut Ständiger Impfkommission (STIKO) bei Kleinkindern im Alter von elf bis vierzehn Monaten durchgeführt werden. Die alleine aber ist nicht ausreichend. Eine zweite Impfung muss sein. Die sollte im Alter von 15 bis 23 Monaten erfolgen, also etwa bis zum zweiten Lebensjahr.

Zwischen der ersten und der zweiten Masern-Impfung müssen mindestens vier Wochen liegen. Diese zweite Impfung ist keine Auffrischungsimpfung. Sie dient vielmehr dazu, Impflücken zu schließen. Bei fünf bis neun Prozent der geimpften Kinder baut der Körper nach der ersten Impfung keine Immunantwort auf, sie können sich also nach wie vor anstecken. Das soll Impfung Nummer Zwei verhindern.

Lebenslange Immunität

Geimpft wird mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR). Sie hat den Vorteil, dass weniger Injektionen gegeben werden müssen. Das ist vor allem bei kleinen Kindern wichtig.

Durch die zweifache MMR-Impfung sind zwischen 93 und 99 Prozent aller Geimpften vor einer Masern-Infektion sicher. Diese Personen sind dann lebenslang immun. Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) besagen, dass sich bei einem Masernausbruch vor allem diejenigen infizieren können, die entweder gar nicht oder nur einmal geimpft sind.

Im Impfpass müssen alle Impfungen eingetragen seinBild: picture-alliance/dpa/W. Rothermel

Risikogruppen

Diejenigen, die nach 1970 geboren sind, haben oft keine zweite Masernimpfung. Die war in der Kindheit dieser Personen noch nicht üblich. Sie sollten sich ebenfalls impfen lassen. Denn sie können Kinder oder Säuglinge infizieren, die selbst noch keine Immunität gegen das Virus aufgebaut haben. Laut RKI liegt die Impfquote bei diesem Personenkreis bei gerade mal 30 Prozent.

Nebenwirkungen

Der Impfstoff ist eine kombinierte Lebendimpfung. Das heißt, er enthält  abgeschwächte Masern-, Mumps- und Röteln-Viren. Wie bei allen Impfungen kann es auch bei der MMR-Impfung zu Nebenwirkungen kommen. Die sind aber meist nicht sehr ausgeprägt. An der Einstichstelle kann sich die Haut röten oder eine Schwellung auftreten. Es kann auch zu anderen Symptomen kommen, die aber alle nicht gefährlich sind. Dazu gehören leichtes Fieber, Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden. All diese Nebenwirkungen sind jedoch harmlos, verglichen mit den Symptomen einer Masernerkrankung und vor allem den manchmal sogar tödlichen Folgen. 

Schütze dich selbst und andere

Masern sind eine ViruserkrankungBild: Imago/Science Photo Library

Die Inkubationszeit von Masern beträgt etwa acht bis zehn Tage. Die Viruserkrankung ist hoch ansteckend. Umso wichtiger ist es, sich vor einer Übertragung zu schützen. Das trifft vor allem dann zu, wenn viele Menschen an einem Ort sind, zum Beispiel in Kindergärten oder in der Schule. Denn eine Masern-Infektion kann durchaus zu einem Dominoeffekt führen, und es kann zu großflächigen Masernausbrüchen kommen. Der letzte große Masernausbruch in Deutschland war im Jahr 2015 mit 2.465 Fällen. 2018 waren es 543.

Anders sieht das in Europa aus: Nach Angaben der WHO haben sich im vergangenen  Jahr so viele Menschen angesteckt wie seit zehn Jahren nicht mehr. In einigen Regionen stieg die Zahl der Masernfälle um das Dreifache. STIKO und Robert Koch-Institut appellieren an alle, sich impfen zu lassen. Das würde helfen, die Zahlen weiter nach unten zu drängen.

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