Mit Leo XIV. wird zwar ein neuer Papst Weihnachten im Vatikan zelebrieren, doch die bei Besuchern und Gläubigen beliebten weihnachtlichen Traditionen im Zentrum der römisch-katholischen Kirche bleiben unverändert.

Wann beginnen die Feierlichkeiten?

Für Katholiken hat die Adventszeit und mit ihr die Vorfreude auf Christi Geburt in diesem Jahr am 30. November, dem ersten Advent, begonnen. Die Feierlichkeiten beginnen im Vatikan allerdings immer mit der offiziellen Beleuchtung des Weihnachtsbaums und der Enthüllung der Krippe auf dem Petersplatz, was diesmal am 15. Dezember stattfand. 

Was für ein Weihnachtsbaum steht dort?

Jedes Jahr stiftet eine andere römisch-katholische Gemeinde den Weihnachtsbaum für den Vatikan, was als besondere Ehre gilt. Dieses Mal ist es eine Rotfichte aus der Provinz Bozen in Südtirol, die 27 Meter hoch ist und rund acht Tonnen wiegt. Bischof Ivo Muser von Bozen-Brixen sagte dazu in einem Interview auf der Website des Vatikanstaates: "Ich wünsche mir, dass das Erstaunen vor der Schöpfung auch durch unseren Weihnachtsbaum hervorgerufen wird und zur Reflexion anregt." Er forderte die Menschen dazu auf, achtsam, respektvoll und bereit zu sein, "nachhaltige und schlichte Lebensstile anzunehmen”. Ob das angesichts des opulenten Schmucks mit dauernd wechselndem Lichtspiel gelingt? 

Der Baum stammt zum fünften Mal in Folge aus Italien. Aus Deutschland kamen bisher vier Bäume; 2028 wird es wieder so weit sein: Dann soll ein Baum aus Deggendorf in Niederbayern geliefert werden.

Hier kann man live einen digitalen Eindruck vom Petersplatz gewinnen:

Weihnachten selbst wird im Vatikan schon seit mindestens einem halben Jahrtausend prunkvoll gefeiert, einen Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz gibt es aber erst seit 1982, während des Pontifikats Johannes Pauls II.   

Welche Krippe ist zu sehen?

Die Geburtsszene Jesu kommt von der Diözese Nocera Inferiore-Sarno aus der süditalienischen Provinz Salerno in Kampanien. Die Krippe mit lebensgroßen Figuren greift Elemente auf, die typisch für die Region um Nocera sind. Bischof Giuseppe Giudice sagte bei der Bekanntgabe, es sei "eine großartige Gelegenheit zur Evangelisierung und Erneuerung des gesamten Gebiets".

Parallel dazu gibt es in diesem Jahr zum achten Mal die Ausstellung "100 Krippen im Vatikan” unter den linken Kolonnaden des Petersplatzes zu sehen. Sie zeigt 132 Krippen, gestaltet von Künstlerinnen und Künstlern aus 23 Ländern. Die diesjährige Schau steht im Kontext des Kulturprogramms "Giubileo è Cultura" (Jubiläum ist Kultur) und soll laut "Vatican News" auch "einen Dank für das gerade erlebte Heilige Jahr ausdrücken".

Was passiert an Heiligabend?

Papst Leo XIV. wird die feierliche Mitternachtsmesse um 22:00 Uhr im Petersdom leiten. Natürlich wird der Dom bis auf den letzten Platz belegt sein, daher öffnet er seine Pforten bereits um 19:00 Uhr. Tickets dafür sind nötig, aber gratis - und in der Regel bereits Monate im Voraus vergriffen.

Wie geht es weiter?

Keine Tickets benötigen Besucher und Gläubige indes für den 1. Weihnachtstag, wenn der Papst den feierlichen Segen "Urbi et Orbi” - "der Stadt und dem Erdkreis” - spendet. Leo XIV. wird auf dem Balkon des Petersdoms stehen, darunter Zehntausende Gläubige auf dem Petersplatz und davor. Beginn ist 12:00 Uhr, auch hier gilt: Je früher, desto besser - gerade in diesem Heiligen Jahr, welches noch vom im April verstorbenen Papst Franziskus ausgerufen worden war und bis zum Ende der Weihnachtszeit andauert.

An Silvester (17:00 Uhr) wird der Papst im Petersdom einen Vespergottesdienst halten, mit dem "Te Deum”-Gesang als Dank für das vergangene Jahr. 

Wann enden die Feierlichkeiten?

Mit der von Leo XIV. geleiteten "Heiligen Messe am Hochfest der Erscheinung des Herrn" am 6. Januar um 9:30 Uhr. Dann endet auch das Heilige Jahr.