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Sprint ist weiter offen für eine Fusion

6. November 2017

Gerade erst wurden die Fusionsgespräche zwischen dem US-Mobilfunkanbieter und der Telekom-Tochter T-Mobile abgebrochen. Doch eine Wiederaufnahme sei möglich, sagt jetzt der Chef des Sprint-Eigners Softbank.

US-Mobilfunkanbieter Sprint
Bild: picture-alliance/dpa/Erik S. Lesse

"Die Tür ist offen", sagte Softbank-Chef Masayoshi Son am Montag bei der Vorstellung der Quartalsbilanz des japanischen Technologiekonzerns. Aber die Einflussrechte von Sprint müssten erhalten bleiben. Zugleich betonte Son, dass ihm das Aus der Gespräche keine Sorgen bereite: "Ich fühle mich gut mit der Entscheidung." Sprint sei in der Lage, eigenständig zu wachsen.

Sprint ist der kleinste von vier Wettbewerbern in den USA. Eine Fusion mit der Nummer drei, T-Mobile US, hätte das gemeinsame Unternehmen deutlich näher an die Platzhirsche Verizon und AT&T herangebracht. Einem Zeitungsbericht zufolge scheiterte der Zusammenschluss unter anderem an Streit über die Besitzverhältnisse in einem fusionierten Unternehmen. Demnach wollte Softbank der Deutschen Telekom keine Kontrollmehrheit zugestehen.

T-Aktie Schlusslicht im Dax

Bei Aktionären kam die Absage nicht gut an. Die T-Aktie fiel auf den tiefsten Stand seit rund sechs Wochen und notierte als Dax-Schlusslicht zuletzt 3,8 Prozent tiefer. Anleger hatten sich viel erhofft und zuletzt auf einen lukrativen Deal für die Bonner gesetzt. Das Scheitern der Gespräche sei eine Enttäuschung, erklärte Analyst Akhil Dattani von der US-Bank JPMorgan. Allerdings meinte auch der Analyst, die Verhandlungen könnten zu einem späteren Zeitpunkt durchaus wieder aufgenommen werden.

Unterdessen hat Sprint einen neuen Partner gefunden: Am Sonntag vereinbarte das US-Unternehmen eine Zusammenarbeit mit dem französischen Telekommunikations- und Medienkonzern Altice. Die US-Tochter Altice USA werde künftig das Netz von Sprint nutzen, um ihren Kunden auch Mobilfunkangebote machen zu können, teilte der Konzern mit. Altice ist in den Vereinigten Staaten der viertgrößte Kabelanbieter; Altice-Chef Patrick Drahi will die Vereinigten Staaten zu seinem größten Markt machen. Erst in der vergangenen Woche startete Altice USA den Verkauf einer Box, die dem Kunden schnellen Internetzugang, Fernsehen und einen Festnetzanschluss bietet - in den USA ist das neu.

Zusammenarbeit mit Altice

Sprint werde profitieren, weil "Inhalte und Konnektivität" - also die Fähigkeit, Verbindungen herzustellen - immer stärker zusammenwüchsen, erklärte Sprint-Chef Mercelo Claure. Die Zusammenarbeit mit Altice sei ein Modell für die Zukunft. 

ul/bea (dpa, rtr, afp)

 

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