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Solare Wende: Was sind die Trends?

15. Mai 2019

Solarenergie ist inzwischen sehr günstig, boomt und kann fossile Brennstoffe wie Kohle, Gas und Öl ersetzen.Was sind die Trends? Vier Fakten zur Entwicklung der Solarkraft.

Pressefoto Race for Water
Bild: Race for Water/Peter Charaf

1.    Solarstrom wird günstiger

Strom aus Solarkraft war einst sehr teuer. Vor zehn Jahren war die Technik noch neu und die Massenproduktion wurde erst aufgebaut. Strom aus großen Solaranlagen kostete 2009 rund 30 Eurocent pro Kilowattstunde (kWh); Strom aus kleineren Anlagen auf dem Hausdach über 40 Cent pro kWh. Die Solaranlagen waren damals im Vergleich zu neuen Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken, die Strom zwischen 5 und 12 Cent pro kWh erzeugen konnten, nur mit staatlicher Förderung rentabel. 

Heute sieht die Lage weltweit ganz anders aus: Solarstrom ist an vielen Orten der Welt die günstigste Energie. In sonnenreichen Regionen kann er mit Großanlagen schon für 2 Eurocent pro kWh erzeugt werden; in Ländern wie Deutschland für vier bis fünf Cent pro kWh.

Auch die Preise für Speichertechnologien, um Strom auch nachts fließen zu lassen, sind kräftig gesunken.

Forscher des  Fraunhofer ISE prognostizieren noch weiter fallende Preise in den nächsten Jahren. "Um 2040 werden wir Strom aus großen Photovoltaikanlagen in sonnenreichen Regionen der Welt schon für deutlich unter einen Cent pro Kilowattstunde sehen", sagt auch Solarökonom Prof. Christian Breyer von der Technischen Universität Lappenranta in Finnland (LUT) gegenüber der DW.

2.    Solarausbau dominiert weltweit

Im letzten Jahr wurden laut dem Global Market Outlook-Bericht von SolarPower Europe Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 102 Gigawatt weltweit neu aufgestellt. Vorreiter beim Solarausbau war im vergangenen Jahr wieder China (44 GW), gefolgt von den USA (10 GW), Indien (8 GW), Japan (7 GW) und Australien (5 GW). Deutschland, einst Solarpionier, landet mit einem Zubau von knapp 3 GW auf Platz sechs.

Die Solarkraft hängt andere Technologien weltweit zunehmend ab. Zum Vergleich: 2018 wurden laut SolarPower Europe 49 GW Wind- und 21 GW Wasserkraft zugebaut sowie 50 GW Kohle-und 46 GW Gaskraft. Der Zubau von neuen Atomkraftwerken lag bei fünf GW.

SolarPower Europe geht davon aus, dass sich die globale Kapazität von Photovoltaikanlagen gegenüber heute innerhalb der nächsten fünf Jahre verdoppeln bis verdreifachen wird.

3.    Solarenergie und Klimaschutz-Ziele

Derzeit liegt der Anteil von Solarkraft am globalen Strommix bei zwei Prozent. Um die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad zu halten, müsste der Solarausbau deutlich beschleunigt werden, sagen Forscher übereinstimmend.

Laut einer aktuellen Studie von LUT und Energy Watch Group (EWG) wäre eine Kapazität von 40.000 bis 80.000 GW Solarkraft weltweit für ein klimaneutrales Energiesystem die günstigste Art der Energieversorgung. Im Vergleich zu heute wäre dann rund 100 Mal mehr Solarkraft installiert. 

Rund 70 Prozent des weltweiten Energiebedarfs für Strom, Wärme und Verkehr ließen sich so mit Solarkraft decken. 

Mehr dazu: Wie wird die Welt günstig klimaneutral?

4.   Solarindustrie vor allem in China

Wichtig wird die Solarkraft auch aus industriepolitischer Sicht. Es werden immer mehr große Solarfabriken gebraucht, um den Bedarf an Zellen und Modulen günstig zu decken.

Vor wenigen Jahren war Europa führend in der Solartechnik. China schaffte es durch finanzielle Förderung, eine Branche im eigenen Land aufzubauen. Ein Großteil der europäischen Solarindustrie konnte dem Preisdruck nicht standhalten und ging in die Insolvenz. Solarmodule werden heute deshalb vor allem in China hergestellt.


Mehr dazu: China übernimmt Europas Vorreiterrolle 

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