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PanoramaGlobal

Solarstrom zum Kühlen: Wie geht das zu Hause?

5. Juli 2024

Bei sehr großer Hitze hilft oft nur noch eine Klimaanlage. Doch die schluckt viel Strom - das ist teuer und kann die Netze überfordern. Kann eigener Solarstrom helfen, die Wohnung zu kühlen?

Zwei Männer montieren eine Solarmodul an einem Balkongeländer direkt neben einer Klimaanlage. Mehrfamilienhaus in Seoul (Südkorea)
Solarstrom und Klimaanlagen passen gut zusammen. Je nach Bedarf reicht sogar ein Balkonkraftwerk.Bild: YNA/picture alliance

Heiße Sommertemperaturen sind besonders in Städten immer häufiger. Besonders für ältere und kranke Menschen können Temperaturen über 30 Grad die Gesundheit gefährden. Zwar helfen Vorhänge und Lüften in den kühlen Morgenstunden. Doch immer öfter werden auch stromintensive Klimaanlagen gebraucht. Die kann man auch mit eigenem Solarstrom betreiben.

Kann Solarstrom fürs Kühlen genutzt werden?

Ja. Für die Stromproduktion für Klimageräte sind Solarmodule sogar ideal. Denn an heißen Sommertagen scheint die Sonne meist besonders intensiv und lange. Und dann produzieren Solarmodule besonders viel Strom. Der günstig erzeugte Solarstrom kann dann direkt für den Betrieb von Klimaanlagen genutzt werden.  

Wie viele Solarmodule braucht man für den Betrieb einer Klimaanlage?  

Das ist abhängig vom Stromverbrauch der Klimaanlage und von der Sonneneinstrahlung. Für eine gut isolierte Wohnung mit etwa 40 Quadratmeter Fläche wird nur ein kleines Klimagerät gebraucht. Der Stromverbrauch liegt in diesem Beispiel bei unter 1000 Watt. 

Ein übliches Solarmodul von etwa zwei Quadratmeter Größe kann bei direkter Sonneneinstrahlung bis zu 400 Watt Strom erzeugen. In der Praxis ist der Ertrag meist geringer, bei bewölktem Himmel unter 30 Prozent. Doch für eine kleine Wohnung reicht der Strom aus drei bis vier Solarmodulen am Tag für den Betrieb einer Klimaanlage aus.

Ist die Wohnung jedoch schlecht isoliert und heizt sich stärker auf, muss die Klimaanlage größer sein. Dann kann der Stromverbrauch sogar doppelt so hoch sein. Und auch wenn weitere Geräte betrieben werden, zum Beispiel Computer und Bildschirme im Homeoffice, erwärmen sich Räume stärker. Je nach Stromverbrauch der Klimaanlage können entsprechend mehr Solarmodule installiert werden.

Was kostet eine Solaranlage und der eigene Solarstrom? 

Solarmodule kosten inzwischen nur noch ein Zehntel im Vergleich zu 2005. Wer kein eigenes Haus für die Dachmontage hat, kann Solarmodule auch selbst am Balkon montieren. Der Solarstrom wird dann einfach über die normale Steckdose ins Netz eingespeist. Für eine kleine Klimaanlage reicht meist schon ein sogenanntes Balkonkraftwerk mit vier Modulen (1600 Watt). Sie kosten in Europa rund 1000 Euro. 

Teurer sind größere Solaranlagen auf dem Dach, die von Handwerkern montiert werden und nur von Elektrikern angeschlossen werden dürfen. Für eine Anlage mit 25 Modulen (10.000 Watt) müssen Hausbesitzer in Deutschland mit Kosten zwischen 13.000 und 18.000 Euro kalkulieren.   

Ein Solarmodul (400 Watt) mit Ausrichtung zur Mittagssonne erzeugt im Schnitt etwa 400 und 800 Kilowattstunden pro Jahr. Bei einer Lebensdauer von 30 Jahren ergibt sich so ein Solarstrompreis von unter 10 Eurocent pro Kilowattstunde (kWh). Das ist meist deutlich günstiger als der Strom aus dem Netz. 

 

Mit genügend Solarmodulen kann das komplette Haus mit Solarstrom gekühlt werdenBild: OHKW

Funktioniert das Kühlen mit Solarstrom auch nachts und bei Stromausfall? 

Nachts wird oft kein oder nur wenig Strom für Kühlanlangen gebraucht, weil die Temperaturen geringer sind als tagsüber. Für die Nutzung von Solarstrom in der Nacht braucht man einen Stromspeicher. 

Ein Speicher mit 5 bis 10 kWh für Dachanlagen kostet derzeit 3000 bis 8000 Euro zusätzlich, inklusive der Installation. Für Balkonanlagen rechnen sich Speicher allerdings meist nicht.  

Fällt tagsüber der Strom aus, dann brauchen Solarmodule und Stromspeicher noch eine zusätzliche Steuerung, damit weiterhin Strom für die Kühlung bereitgestellt werden kann. Solche Anlagen mit Zusatzfunktion kosten nochmal über 1000 Euro mehr.

Redaktion: Anke Rasper

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