Solarworld kämpft ums Überleben
5. August 2013![Blick auf das Logo der Solarworld AG im sächsischen Freiberg (Foto: Jürgen Löse/dpa)](https://static.dw.com/image/16998422_800.webp)
Der Solarkonzern Solarworld hat bei seinem Überlebenskampf eine erste wichtige Hürde genommen: Die Gläubiger der 150-Millionen-Euro-Anleihe nickten am Montag das Sanierungskonzept ab, das ihnen den Verzicht auf 55 Prozent ihrer Forderungen abverlangt. Das teilte der Konzern mit. Besitzer von knapp 36 Prozent des Anleihekapitals seien anwesend gewesen. Beinahe einstimmig hätten die Gläubiger der Sanierung zugestimmt. Damit ist die Rettung des Bonner Konzerns aber noch nicht in trockenen Tüchern. Weitere Versammlungen in den kommenden Tagen entscheiden letztendlich über die Zukunft des einstigen Branchenprimus.
Am Dienstag treffen sich die Gläubiger der 400-Millionen-Euro-Anleihe, am Mittwoch muss Konzernchef und Firmengründer Frank Asbeck die Aktionäre von seinem Rettungskonzept überzeugen, bei dem alle Beteiligten harte Einschnitte akzeptieren müssen. Wenn auch nur ein Gremium seine Zustimmung verweigert, sind die Sanierungspläne geplatzt und die mit knapp einer Milliarde Euro verschuldete Solarworld muss den Weg zum Insolvenzgericht antreten.
Lange galt Solarworld als Aushängeschild der deutschen Solarindustrie. Doch der durch die chinesische Konkurrenz entfachte Preiskampf zwang auch Solarworld in die Knie, nachdem Solarpioniere wie Solon, Q-Cells und zuletzt Conergy Insolvenz anmelden mussten. Erschwerend kommt inzwischen aber auch ein Nachfrageeinbruch in Deutschland hinzu, dem bislang weltweit größten Solarmarkt. Im ersten Halbjahr 2013 wurden insgesamt nur noch Module mit einer Gesamtleistung von rund 1800 Megawatt auf Dächer und Felder geschraubt - so viel wie allein im Juni 2012.
ul/re (rtr, dpa)