Beim größten Fotografie-Wettbewerb der Welt hat der Sony-Konzern 30 herausragende Bilder prämiert. Unter den Gewinnern sind mit Sandra Hoyn und Peter Franck auch zwei deutsche Fotografen.
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Die Gewinner des Sony World Photography Awards 2017
Die Motive der Gewinnerfotos des Sony World Photography Awards 2017 zeigen traurige Schicksale, aber auch Szenen voller Schönheit und Anmut. Wir zeigen die Siegerfotos des größten Fotografie-Wettbewerbs der Welt.
Bild: Sony World Photography Award 2017/Y. Peng
Erster Platz in der Kategorie "Sport"
Yuan Peng aus China fotografierte die Zwillingsschwestern Liu Bingqing und Liu Yujie am Barren. Seit frühester Kindheit trainieren sie jeden Tag hart.
Bild: Sony World Photography Award 2017/Y. Peng
Erster Platz in der Kategorie "Natur"
Will Burrard-Lucas aus England zeigt nachtaktive Tiere in ihrer natürlichen Umgebung, wie diese Hyäne in der afrikanischen Savanne.
Bild: Sony World Photography Award 2017/W. Burrard-Lucas
Erster Platz in der Kategorie "Alltagsleben"
Die Bilderserie "Die Begierde der Anderen" der deutschen Fotografin Sandra Hoyn zeigt das älteste und eines der größten Bordelle in Bangladesch: Mehr als 700 Prostituierte leben und arbeiten in Kandapara, einem von der Außenwelt abgeriegelten Gelände. Auch viele Kinder wachsen dort auf.
Bild: Sony World Photography Award 2017/S. Hoyn
Erster Platz in der Kategorie "Stillleben"
Henry Agudelo aus Kolumbien widmet sich einem dunklen Kapitel in der Geschichte seines Landes: Mehr als 130.000 Menschen verschwanden dort in den letzten 50 Jahren. Viele Tote konnten bislang nicht identifiziert werden. Auffällige Merkmale, wie beispielsweise ein Stück Haut mit einer Tätowierung, helfen bei der Identifizierung.
Bild: Sony World Photography Award 2017/H. Agudelo
Erster Platz in der Kategorie "Zeitgeschehen und News"
Mitten im Gefecht mit dem sogenannten "Islamischen Staat" legt dieser libysche Kämpfer einer Spezialeinheit eine Pause ein. Der italienische Fotograf Alessio Romenzi hat diesen surreal anmutenden Moment im November 2016 in Sirte festgehalten.
Bild: Sony World Photography Award 2017/A. Romenzi
Erster Platz in der Kategorie "Landschaft"
Nichts als Stille und Weite. Frederik Buyckx schoss dieses Bild irgendwo in Albanien. Der belgische Fotograf wollte die Veränderung der Landschaft zeigen, wenn der Winter einkehrt. Für seine Bilderserie wurde er nicht nur mit dem ersten Platz in der Kategorie "Landschaft" bedacht, sondern auch als Fotograf des Jahres gekürt. Dafür bekam er ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Pfund.
Bild: Sony World Photography Award 2017/F. Buyckx
Erster Platz in der Kategorie "Aktuelle Themen"
Tasneem Alsultan aus Saudi-Arabien blickt hinter die Kulissen der streng muslimischen Gesellschaft ihres Heimatlandes, indem sie diese alleinerziehende Mutter und ihren Sohn fotografiert. Scheidungen sind in Saudi-Arabien äußert selten. Geschiedene Frauen werden von der Gesellschaft oft gemieden.
Bild: Sony World Photography Award 2017/Tasneem Alsulta
Erster Platz in der Kategorie "Architektur"
Dongni geht es nicht primär um die Ästhetik. In seinen Bildern will der chinesische Fotograf die Stadt als reine visuelle Form darstellen. So gelingt es ihm, Städte in seinen Bildern neu zu konstruieren.
Bild: Sony World Photography Award 2017/Dongni
Erster Platz in der Kategorie "Porträt"
Gibt es die perfekte Frau? Glaubt man Fotograf George Mayer, hat er sie in seiner Porträt-Serie "Licht. Schatten. Die perfekte Frau" eingefangen. Der russische Fotograf spielt mit starken Kontrasten, mit Licht und Schatten. Dadurch erscheinen seine Modelle schemenhaft, nahezu unwirklich.
Bild: Sony World Photography Award 2017/G. Mayer
Erster Platz in der Kategorie "Konzeptkunst"
Sabine Cattaneo nähert sich einem sehr sensiblen Thema, der Sterbehilfe: "Ich wollte es visualisieren, ohne dabei Menschen zu zeigen, um falsche Empathie zu vermeiden", so die Schweizer Fotografin. "Meine Nachstellung zeigt das Auto, in dem zwei Deutsche im Jahr 2007 in der Schweiz mit Hilfe einer Sterbehilfeorganisation ihrem Leben ein Ende setzten."
Bild: Sony World Photography Award 2017/S.Cattaneo
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Eine Prostituierte in Bangladesh wiegt ihr Baby, während ein Freier neben ihr schläft, ein Kämpfer in Libyen gönnt sich eine Pause mitten im Gefecht, eine alleinerziehende Frau spielt mit ihrem Kind in Saudi-Arabien - die Gewinner des Sony World Photography Awards haben bedrückende, aber auch schöne Szenen festgehalten, die so verschieden sind wie die Kulturen, aus denen sie stammen. Aus insgesamt 183 Ländern haben Profi- und Amateurfotografen fast 227.000 Bilder eingereicht. Nur die 30 besten wurden in insgesamt zehn verschiedenen Kategorien prämiert.
"Die Begierde der Anderen", so der Titel von Sandra Hoyns eindrücklicher Fotoserie über Sex-Arbeiterinnen in einem Bordell in Bangladesh (s. Bild links). Die deutsche Fotografin wurde mit dem ersten Platz in der Kategorie "Alltag" geehrt: Es sei beeindruckend, wie die Fotografin in die Story eintauche, begründetet die Jury ihre Wahl. Die auf den Fotos abgebildeten Menschen schienen zu vergessen, dass sie überhaupt da sei.
In der Kategorie "Landschaft" ging ein weiterer Preis an einen Deutschen. Der Stuttgarter Fotograf Peter Franck belegte dort mit seiner Schwarz-Weiß-Serie über das Meer den Dritten Platz.
Gewinner in dieser Kategorie und außerdem Fotograf des Jahres wurde der Belgier Frederik Buyckx. Er setzte sich mit seiner Bilderserie "Whiteout" mit Motiven aus Skandinavien, Zentralasien und dem Balkan durch, vor allem, weil sie nicht nur das Leid der Welt zeigten, sondern "auch die Freuden und den Liebreiz der Landschaft". "Mit seinen Bildern kehren wir zum Wesentlichen zurück, wenn wir uns mit Fotografie beschäftigen", so die Jury-Vorsitzende Zelda Cheatle zu Buyckx' Fotos. "Unsere Umgebung und die Landschaft werden oftmals übersehen. Dabei sind sie direkt mit unserer Existenz verknüpft."
Der Sony Photography Award wurde in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal vergeben. Die prämierten Fotos sind bis zum 7. Mai in einer Ausstellung im Somerset House in London zu sehen. Die Gewinner erhalten unter anderem eine Fotoausrüstung.