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Katastrophe

Sorge nach Erdbeben in Italien

27. Oktober 2016

Zwei starke Erdbeben haben in Mittelitalien für große Angst gesorgt. Trotz geringer Schäden fühlen sich die Bewohner an die Katastrophe vor zwei Monaten erinnert. Und die Erde zittert weiter.

Italien Erdbeben
Das zerstörte Zentrum der kleinen Ortschaft Castelsantangelo sul NeraBild: picture-alliance/AP Photo/S. Perozzi

Erdbeben in Italien

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Noch fehlt der Gesamtüberblick über die Lage, aber der Zivilischutz gab bereits Entwarnung: Die Folgen der Beben seien weniger schwer als zunächst befürchtet, heißt es in einer ersten Erklärung. Nach offiziellen Angaben starb ein Mann, weil er wohl infolge der Erdstöße einen Herzinfarkt erlitten hatte.

In einigen Gemeinden beurteilt man die Situation allerdings anders. Im Ort Ussita in den Marken berichtete der Bürgermeister von "apokalyptischen" Szenen. "Die Gegend unseres Ortes ist am Ende", sagte Marco Rinaldi einem Fernsehsender. Obwohl auch dort noch nicht klar ist, welchen Schaden das Beben wirklich angerichtet hat, sprach Rinaldi in dem Interview bereits vom wirtschaftlichen Bankrott seiner Gemeinde.

Das Epizentrum des Erdbebens vom MittwochabendBild: picture-alliance/dpa/Usgs

Auch in der Kleinstadt Visso sollen sich schlimme Szenen abgespielt haben. "Die Wände sind über mir zusammengestürzt. Ich bin geflüchtet, und alles war staubig", berichtete eine Frau der Nachrichtenagentur Ansa. Um sie herum wären Menschen in Panik ausgebrochen.

Zusammenhang mit Beben vom August

Die Erdbebenwarten in der Region berichten von gleich zwei großen Beben hintereinander. Zunächst, gegen 19 Uhr, mit einer Stärke von 5,5 auf der Richter-Skala. Später folgte ein noch kräftigeres Beben mit der Stärke 6. Bis in die Morgenstunden gab es Nachbeben. Das Epizentrum lag nur etwas weiter nördlich der Gegend, die bereits Ende August bei einem Beben ähnlicher Stärke verwüstet wurde. Damals starben 298 Menschen, die meisten von ihnen in der Ortschaft Amatrice. 

Der dortige Bürgermeister Sergio Pirozzi sagte, auch in seinem Ort sei es erneut zu Schäden gekommen. "Es gab Einstürze, aber nur von Gebäuden, die schon beschädigt waren," erklärte er in einem Interview. "Natürlich weckt das wieder die Angst." In seinem Ort werden die Bewohner seit August immer wieder durch Nachbeben aufgeschreckt. Geologen halten auch diesmal einen Zusammenhang mit den Erdstößen von damals für sehr wahrscheinlich.

djo/sc (afpe, dpa) 

 

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