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PolitikAfrika

Sorge um Schüler nach Überfall in Nigeria

12. Dezember 2020

Nach dem Angriff auf eine Schule in Nigeria werden Hunderte Schüler vermisst. Bei dem Überfall auf die Schule in Kankara in der nördlichen Region Katsina schossen die Angreifer mit Maschinenpistolen um sich.

Nigeria Katsina | Kankara | Angriff auf Schule
Die Idylle täuscht - in dieser Schule in Kankara, Nigeria, wurden Hunderte Schüler verschleppt Bild: Abdullahi Inuwa/REUTERS

Polizeisprecher Gambo Isah sagte, die Täter seien mit Motorrädern auf das Schulgelände gefahren, es sei ein ganzer Trupp von etwa 150 Motorradfahrern gewesen. Auf dem Gelände des Internats hätten sich zum Zeitpunkt der Tat etwa 600 Schüler aufgehalten.

Hunderte wurden verschleppt

Nach den Worten des Polizeichefs konnten etwa 200 Kinder und Jugendliche entkommen - inmitten von Schusswechseln mit der Polizei. Augenzeugen berichteten der Deutschen Presse-Agentur, dass zahlreiche andere Kinder verschleppt wurden. Einige der Kidnapper sollen Zugangswege zur Schule blockiert haben, um Hilfe von außen zu verhindern.

Polizei, Armee und die Luftwaffe starteten eine großangelegte Suchaktion. Ersten Ermittlungen zufolge könnte es sich um Kriminelle handeln, die Menschen entführen, um Lösegeld zu erpressen. Ähnliche Überfälle hat in der Vergangenheit aber auch die islamistische Terrorgruppe Boko Haram verübt.

Erzbischof warnt vor neuen Attacken

Der Erzbischof des Hauptstadtbistums Abuja, Ignatius Kaigama, zeigte sich mit Blick auf das bevorstehende Weihnachtsfest besorgt: "Weihnachten ist das größte Fest in Nigeria, an dem viele Menschen ihre Familien besuchen. Ich befürchte, dass kriminelle Banden die Weihnachtszeit nutzen, um Leute zu überfallen, auszurauben und zu entführen."

Die ohnehin angespannte Sicherheitslage in dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas verschlechterte sich laut Angaben von Helfern in den vergangenen Wochen immer weiter. Anschläge, Überfälle, Erpressungen und Terrorangriffe durch bewaffnete Gruppen wie die islamistische Boko Haram gehörten für viele Menschen inzwischen zum Alltag, meldeten unlängst Ärzte ohne Grenzen und das Hilfswerk missio in Aachen.

haz/uh (kna, dpa, rtr)