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Politik

Sozialdemokraten in Niederlanden hoffnungsfroh

23. Mai 2019

Spitzenkandidat Frans Timmermans scheint bei der EU-Wahl eine Überraschung gelungen zu sein. Die Niederländer, die schon abstimmen durften, haben laut Prognosen die Rechtspopulisten abgestraft.

Niederlande EU-Wahl Frans Timmermans
Der stellvertretende EU-Kommissionspräsident Frans Timmermans gibt in Herleen seine Stimme abBild: Getty Images/AFP/M. van Hoorn

Die Sozialdemokraten haben ersten Prognosen zufolge überraschend die Europawahl in den Niederlanden gewonnen. Wie der Fernsehsender NOS unter Berufung auf Nachwahlbefragungen des Instituts Ipsos berichtet, gehen voraussichtlich fünf der 26 niederländischen Sitze im Europaparlament an die PvdA des sozialdemokratischen Spitzenkandidaten Frans Timmermans. Die PvdA hatte nach mehreren schweren Wahlniederlagen zuletzt keine wichtige Rolle mehr gespielt.

Die liberale VVD von Ministerpräsident Mark Rutte kann demnach mit vier und die rechtspopulistische Partei Forum für Demokratie (FvD) mit drei Sitzen rechnen. Großer Verlierer ist laut Prognosen der Rechtspopulist Geert Wilders, dessen PVV von 13,3 auf rund vier Prozent absackt und - wenn sich dies bestätigt - drei der bisher vier Sitze im EU-Parlament verliert. Die Wahlbeteiligung dürfte im Vergleich zu 2014 um knapp vier Prozentpunkte auf etwa 41 Prozent gestiegen sein.

Thierry Baudet entthront

In den Umfragen vor der Wahl hatte die FvD von Thierry Baudet, die erst vor zwei Jahren gegründet wurde, noch in Führung gelegen. Die Meinungsforscher hatten ihr fünf Sitze im Europaparlament vorausgesagt - und damit genauso viele oder sogar noch mehr als Ruttes Liberalen.

Die Europawahl hatte am Donnerstag mit den Abstimmungen in Großbritannien und den Niederlanden begonnen. In beiden Ländern war - wie in anderen EU-Staaten - mit deutlichen Zuwächsen für Rechtspopulisten und EU-Gegner gerechnet worden. Die Niederlande gelten dabei als erster Gradmesser für den Erfolg der Rechtspopulisten. Offizielle Ergebnisse dürfen erst nach Ende der viertägigen Europawahl in allen 28 Mitgliedstaaten am Sonntagabend veröffentlicht werden.

Rechtspopulist Geert Wilders - hier bei einer Wahlkampfrede am MittwochBild: Reuters

Wahlen an diesem Freitag in Irland und in Tschechien

In den 28 Mitgliedstaaten sind insgesamt 427 Millionen Bürger aufgerufen, die 751 Abgeordneten des Europaparlaments zu bestimmen. Auf Großbritannien und die Niederlande folgen an diesem Freitag die Abstimmungen in Tschechien und Irland. In Irland sind rund 3,7 Millionen Menschen wahlberechtigt. Die Wahllokale schließen um 23:00 Uhr. Danach sollen erste Prognosen veröffentlicht werden.

In Tschechien öffnen die Wahllokale erst Mittags. Dort können die Wähler bis einschließlich Samstag wählen. Am Samstag folgen dann Lettland, Malta und die Slowakei. In Deutschland wird wie in den meisten EU-Ländern erst am Sonntag gewählt.

jj/gri/as (dpa, afp)

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