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PolitikEuropa

Spahn: Reisewarnung für Spanien unumgänglich

15. August 2020

Für die spanische Regierung und die vom Tourismus abhängigen Menschen auf Mallorca ist es ein Schock. Eine Reisewarnung spricht eine Regierung nicht leichtfertig aus. Doch aus Berliner Sicht gibt es keine Alternative.

Gesundheitsminister Jens Spahn
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn Bild: Getty Images/AFP/P. van de Wouw

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die von der Bundesregierung ausgesprochene Reisewarnung für ganz Spanien mit Ausnahme der Kanarischen Inseln als unumgänglich bezeichnet. "Ich weiß, was diese Entscheidung für viele Urlauber, für Reisebüros oder auch für Spanien bedeutet. Aber leider steigen die Infektionszahlen dort stark, zu stark", sagte der CDU-Politiker der Zeitung "Bild am Sonntag".

"Das ist kein Reiseverbot, aber die klare Ansage: Wer aus dem Spanien-Urlaub kommt, muss in Quarantäne, solange er kein negatives Testergebnis hat", sagte Spahn weiter. Wer trotzdem reise, stehe in der Verantwortung, sich und andere auch im Urlaub zu schützen. "Partyurlaub ist in dieser Pandemie unverantwortlich", betonte der Minister.

Absprachen zwischen den Ministerien

Auf Grundlage von Absprachen zwischen den Bundesministerien für Gesundheit, Auswärtiges und Inneres hatte das Robert Koch-Institut (RKI) das spanische Festland sowie Mallorca und die übrigen Balearen-Inseln als Corona-Risikogebiet eingestuft. Auslöser ist der starke Anstieg der Corona-Infektionen dort. Das Auswärtige Amt veröffentlichte daraufhin am Freitagabend die Reisewarnung.

Jetzt im Risikogebiet: Touristen am Strand von Palma de Mallorca Bild: Getty Images/AFP/J. Reina

Nach Angaben des Deutschen Reiseverbands (DRV) hielten sich zu diesem Zeitpunkt rund 30.000 deutsche Pauschalreisende allein auf den Balearen-Inseln auf, die weitaus meisten davon auf Mallorca. Dazu komme eine unbekannte Zahl von Individualreisenden. Der DRV rief alle Reisenden auf, Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten. Die Einstufung der Balearen als Corona-Risikogebiet, zu denen auch die Inseln Ibiza und Menorca gehören, bezeichnete der Verband als "herben Rückschlag" für die Reisebranche sowie "für die Kunden, die Mallorca besonders im Sommer schätzen und gerne dort hinreisen". Gleichwohl habe "bei allen Reisen grundsätzlich Gesundheit oberste Priorität". Insofern sei es richtig, dass das Auswärtige Amt die Entwicklung der Lage jeweils genau im Auge habe und "auch entsprechend reagiert".

Wieder mehr Neuinfektionen 

Unterdessen ist die Zahl der registrierten Neuinfektionen in Deutschland ein weiteres Mal gestiegen. Das RKI vermerkte bis Samstagmorgen 1415 neue Corona-Ansteckungen innerhalb eines Tages. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 222.828 Menschen hierzulande nachweislich mit dem Virus SARS-CoV-2 infiziert, so das RKI. Seit dem Vortag wurden sechs neue Todesfälle gemeldet.

ml/hf (dpa, afp, rtr)

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