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Spanien kreditunwürdig

14. Juni 2012

"Baa3": Dieses Kürzel steht nun für die mangelhafte Kreditwürdigkeit Spaniens. Die Ratingagentur Moody's bewertete das Land gleich um drei Stufen schlechter. Und es könnte bald noch schlimmer kommen.

ILLUSTRATION - Auf die spanische Euro-Münze wird am Mittwoch (06.06.2012) in Schwerin die spanischen Flagge projiziert. In der bedrohlichen Banken-Krise wächst der Druck auf Spanien, nach Irland, Portugal und Griechenland ebenfalls unter den Euro-Rettungsschirm zu flüchten. Foto: Jens Büttner dpa/lmv
Symbolbild Spanien KriseBild: picture-alliance/ZB

Die Bonitätsnote werde von "A3" auf "Baa3" herabgestuft, teilte Moody's mit. Damit liegt die Kreditwürdigkeit nur noch eine Note über dem sogenannten Ramschniveau. Zudem drohte Moody's gleich eine weitere Herabstufung an. Eine Entscheidung darüber soll spätestens in drei Monaten erfolgen.

Das von den Euro-Finanzministern am vergangenen Samstag zugesagte Hilfspaket in Höhe von 100 Milliarden Euro zur Stützung der spanischen Banken werde die Schuldenlast des Landes weiter steigen lassen, so die Agentur. Dabei sei die Verschuldung bereits im Verlauf der Finanzkrise deutlich gestiegen.

Kaum noch Zugang zu den Märkten

Spanien habe nur noch einen sehr beschränkten Zugang zu den Finanzmärkten, heißt es bei Moody's. Das Land erhalte fast nur noch Geld von den nationalen Banken, die von der Europäischen Zentralbank (EZB) großzügig mit Liquidität versorgt würden. Zudem belaste die anhaltende Schwäche der spanischen Wirtschaft die Finanzkraft weiter.

Ob das Land noch schlechtere Noten kassiert, hängt nach der Einschätzung von Moody's von den Bedingungen der Hilfe und der Form der Bankenrekapitalisierung ab. Auch mögliche weitere Initiativen auf der Ebene der Eurozone spielten eine Rolle. Die Gefahren für das Rating von Spanien und anderer Euro-Länder würden zudem steigen, falls ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone wahrscheinlicher werde.

Das Logo der Moody's Corp.Bild: AP

Schlechte Nachrichten für Zypern, bessere für Irland

Moody's bewertet Spanien damit noch schlechter als die Konkurrenzagenturen Standard & Poor's (BBB+) und Fitch (BBB). Übrigens traf es an diesem Tag nicht nur die Regierung in Madrid. Auch das kleine Zypern wurde erneut schlechter bewertet. Unterdessen hat der Internationale Währungsfonds weitere 1,4 Milliarden Euro an Finanzhilfen für Irland freigegeben.

ml/wa (dpa, rtr, dapd)

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