1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Spanien rutscht weiter ab

28. Mai 2012

Die Rettung der Sparkasse Bankia wird für die spanischen Steuerzahler immer teurer. Madrid will keine EU-Gelder in Anspruch nehmen, verlangt von Brüssel aber ein klares Bekenntnis zum Euro.

Krise in Spanien (AP Photo/Victor R. Caivano)
Bild: AP

Die Börse in Madrid hat am Montag auf die Sorgen um die angeschlagenen spanischen Geldhäuser reagiert. Vor allem die Aktie der zum Teil bereits verstaatlichten Sparkasse Bankia brach ein und verlor 13 Prozent. Auch andere Bank-Papiere gaben deutlich nach. Der IBEX-35-Index der spanischen Leitbörse fiel am Montagabend auf den niedrigsten Stand seit Mai 2003.

Auch an der Frankfurter Börse waren die Schockwellen vom spanischen Markt zu spüren: Der Dax, der am Vormittag noch Gewinne verzeichnet hatte, geriet im Laufe des Handelstages ins Rutschen. Wege der schlechten Nachrichten aus Spanien brach der Dax ein, verlor ein Viertelprozent und ging mit 6323 Punkten aus dem Handel. Auch in Frankfurt war mit der Commerzbank ein Institut der Geldbranche der Verlierer des Tages.

Madrid fordert moralische Unterstützung, aber kein Geld

Trotz der immer ernster werdenden Lage scheint die spanische Regierung entschlossen, seine Banken aus eigener Kraft zu sanieren und auf die Hilfe der Europäischen Union zu verzichten. "Es wird für die spanischen Geldhäuser keine europäische Rettungsaktion geben", erklärte Ministerpräsident Mariano Rajoy am Montag in Madrid. Er räumte jedoch ein, dass Spanien es derzeit "sehr schwer" habe, sich auf den Finanzmärkten frisches Geld zu beschaffen.

Rajoy forderte die Europäische Union auf, ein klares Bekenntnis zum Euro abzulegen. "Alle Zweifel über die Zukunft der Währung müssen zerstreut werden", sagte er. Es müsse klargestellt werden, dass der Euro ein unumkehrbares Projekt sei.

Spanien will seine Banken sanieren

01:13

This browser does not support the video element.

Am Freitag war bekanntgeworden, dass die Sanierung der angeschlagenen Großbank Bankia den spanischen Staat nun mehr als 23 Milliarden Euro kosten wird. Das Institut kündigte an, dass es die Madrider Regierung um eine weitere Finanzhilfe von 19 Milliarden Euro bitten werde. Dies sehe ein Sanierungsplan vor, den die Bank der Regierung unterbreiten werde.

dk/det (dpa/rtr)