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Spanien und Italien unter Zugzwang

Stefan Nestler13. Juni 2012

Nach dem Unentschieden im direkten Duell können sich die Favoriten der Gruppe C keinen Ausrutscher leisten. Spanien spielt gegen Irland, Italien gegen Kroatien.

Spaniens Coach del Bosque beim Training mit seinen Spielern. Foto: dpa-pa
Spaniens Coach del Bosque beim Training mit seinen SpielernBild: picture-alliance/dpa

Spanien diskutiert über die Taktik des Weltmeister-Trainers. Vicente del Bosque hatte beim 1:1 (0:0) im Auftaktspiel gegen Italien auf klassische Stürmer verzichtet und stattdessen Mittelfeldspieler Cesc Fabregas vom FC Barcelona als so genannte "hängende Spitze" aufgeboten. "Ohne Mittelstürmer wirkte die Mannschaft steril", kritisierte José Mourinho, Trainer des spanischen Meisters Real Madrid. In einer Internet-Umfrage der spanischen Sportzeitung "AS" sprachen sich 91 Prozent der Teilnehmer für eine echte Spitze aus. "Cesc hat in dieser Saison bei Barça schon häufig als Stürmer gespielt", verteidigte sich del Bosque und fügte trotzig hinzu: "Ich würde es wieder so tun. Ich glaube, wir waren nicht so schlecht."

Trapattoni: "Alles kann passieren"

Im zweiten Gruppenspiel gegen Außenseiter Irland ist ein Sieg für den Welt- und Europameister Pflicht. Wieder treten die Spanier in Danzig an. Nach der Partie gegen Italien hatten sie sich bitter über den ihrer Meinung nach zu trockenen Rasen beschwert. "Das war eine Schande. Man muss einen Platz gießen, um guten Fußball zu sehen", wetterte Spielmacher Xavi. Der Rasen dürfte das kleinste Probleme Giovanni Trapattonis sein. Der italienische Trainer Irlands musste seine Mannschaft nach der bitteren 1:3(1:2)-Auftaktniederlage gegen Kroatien aufbauen und flüchtete sich in Durchhalteparolen: "Es ist noch nicht vorbei." Die nächsten Gegner der Iren, Spanien und Italien, hätten schließlich auch nur einen Punkt mehr. "Wir müssen an uns und unsere Stärken glauben. Alles kann passieren", glaubt Trappatoni.

Schön den Ball hoch halten - Training der Italiener vor dem Spiel gegen KroatienBild: picture-alliance/INFOPHOTO

Gutes Omen

An Selbstvertrauen mangelt es den Kroaten vor ihrem Spiel in Posen gegen die favorisierten Italiener nicht. "Wir haben keine Angst vor ihnen", sagt Nationaltrainer Slaven Bilic. "Wenn wir so spielen wie gegen Irland, bin ich sicher, dass wir gewinnen werden." Torwart Stipe Pletikosa sieht ein gutes Omen: "Das zweite Gruppenspiel ist bei einem großen Turnier traditionell unser stärkstes." Noch nie hat Kroatien bei Welt- oder Europameisterschaften seine zweite Partie verloren. Bei der WM 2002 hatten die Kroaten in der Vorrunde sogar Italien mit 2:1 besiegt, bei der EM 2008 genauso überraschend 2:1 gegen Deutschland gewonnen.

Unberechenbare Kroaten

Während die Kroaten nach dem Sieg gegen Irland befreit aufspielen können, stehen die Italiener unter Zugzwang. Eigentlich sind sie zum Siegen verdammt, wollen sie nicht um den Einzug ins Viertelfinale zittern müssen. "Das wird unser wichtigstes Gruppenspiel", warnt Trainer Cesare Prandelli, der Kroatien für einen gefährlicheren Gegner hält als Turnierfavorit Spanien: "Das Team ist unberechenbarer. Es wechselt von einem Moment zum anderen seine Spielweise." Nach dem starken Auftritt gegen die Spanier ist die "Squadra Azzurra" dennoch in der Favoritenrolle.

Cassano (l.) zog sich den Zorn der Homosexuellen Italiens zuBild: dapd

Wirbel um Cassano

Für Wirbel sorgte Angreifer Antonio Cassano, der auf die Frage eines Reporters, ob es im italienischen Nationalteam Homosexuelle gebe, antwortete: "Ich hoffe, dass keine Schwulen in der Mannschaft sind!" Vertreter von Homosexuellen-Organisationen in Italien forderten, Cassano aus der EM-Elf auszuschließen. Der Stürmer entschuldigte sich. Er habe niemanden beleidigen wollen.

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