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Politik

Spanien und Portugal werden Hochrisikogebiete

23. Dezember 2021

In der Winterurlaubszeit ändert die Bundesregierung wichtige Corona-Regeln für beliebte Zielländer. In Deutschland gibt es derweil den ersten Todesfall nach einer Infektion mit der Omikron-Variante.

Deutschland Corona-Patienten auf Intensivstation in der Universitätsmedizin Rostock
Auf das Klinikpersonal könnte mit der Omikron-Variante noch viel Arbeit zukommenBild: Jens Büttner/dpa/picture alliance

Die Bundesregierung stuft die beliebten Urlaubsländer Spanien und Portugal wegen hoher Corona-Infektionszahlen als Hochrisikogebiete ein - wie auch die USA. Das gab das Robert Koch-Institut (RKI) bekannt. Ebenfalls auf die Liste der Hochrisikogebiete werden demnach Finnland, Zypern und Monaco aufgenommen.

Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Die Einstufungen gelten wegen der Weihnachtstage bereits von diesem Samstag, 00.00 Uhr, an. Von der Risikoliste gestrichen werden hingegen Österreich, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Malaysia und Belize.

Das Robert Koch-Institut meldet steigende Infektionszahlen mit Omikron-VarianteBild: Winfried Rothermel/dpa/picture-alliance

Omikron-Todesfall Nr. 1

Zuvor hatte das RKI für Deutschland den ersten Todesfall nach einer Infektion mit der Omikron-Variante des Coronavirus gemeldet. Der oder die Verstorbene war zwischen 60 und 79 Jahre alt, wie aus der täglichen Übersicht des RKI zu Omikron-Fällen hervorgeht. Bislang werden demnach 3198 COVID-19-Fälle der Omikron-Variante zugeordnet. Das entspreche einem Zuwachs an Fällen von 25 Prozent (plus 810 Fälle) gegenüber dem Vortag. 

In absoluten Zahlen entfallen laut RKI die meisten bisherigen Meldungen, die Omikron zugeordnet werden, auf Nordrhein-Westfalen mit mehr als 1100. Es folgen Bayern mit knapp 600 und Hamburg mit rund 460. Aus anderen Bundesländern wie dem Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen wurden hingegen nur Einzelfälle berichtet.

Experten befürchten, dass in der Omikron-Welle die Patienten-Versorgung an ihre Grenzen stoßen könnteBild: UKSH/dpa/picture alliance

Auch wenn die Infektionen mit dem Coronavirus aktuell sinken, blicken Experten mit Sorge auf die befürchtete Omikron-Welle. Im schlimmsten Fall könnte die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Deutschland im März bis auf etwa 160.000 bis 240.000 ansteigen, heißt es. Das jedenfalls berichtet der "Spiegel" vorab unter Berufung auf Modellrechnungen von Wissenschaftlern, die demnach auch dem Expertenrat der Bundesregierung als Grundlage dienten.

Eine leise Hoffnung

Den Ergebnissen der Forscher zufolge müsste in diesem Szenario theoretisch mit 8000 Patienten gerechnet werden, die mit einer Corona-Infektion parallel auf einer Intensivstation lägen. Derzeit sind es etwa 4400, also etwa halb so viele. Dem "Spiegel"-Bericht zufolge handelt es sich dabei aber um das schlechteste Szenario. Sollte sich die Omikron-Welle als "relativ mild" herausstellen, "würden die Krankenhäuser gerade so klarkommen", schreibt das Magazin.

Aber es gibt eine leise Hoffnung: Erste Studien deuten inzwischen darauf hin, dass Omikron weniger krank machen könnte als die Delta-Variante des Coronavirus.

Impfpflicht-Pläne werden konkreter

Unterdessen sind die unterschiedlichen Pläne im Bundestag zur Ausgestaltung der geplanten Corona-Impfpflicht konkreter geworden: Derzeit seien Anträge in Arbeit, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Fraktionskreisen erfuhr. Ein Antrag sehe demnach eine stufenweise Einführung der Impfpflicht vor - die Pflicht solle zunächst nur für Risikogruppen gelten und dann eventuell nach einer Evaluierung auf alle impfbaren Erwachsenen ausgeweitet werden. 

Der Deutsche Ethikrat hat sich für eine Impfpflicht ausgesprochen - der Bundestag arbeitet Pläne ausBild: Reiner Zensen/Deutscher Ethikrat

Ein weiterer Antrag ziele darauf ab, sofort alle impfbaren Menschen ab 18 Jahren zu einer Impfung zu verpflichten, hieß es weiter. Die Initiatoren argumentieren unter anderem damit, dass eine solche generelle Pflicht rechtlich womöglich einfacher umzusetzen wäre als eine abgestufte Einführung.

Diese beiden Anträge orientierten sich an den am Vortag vorgelegten Empfehlungen des Deutschen Ethikrats, hieß es. Der Rat hatte sich mehrheitlich für eine Impfpflicht ausgesprochen - aber keine eindeutige Empfehlung abgegeben, ob diese sofort für alle Erwachsenen gelten solle oder zunächst nur für Risikogruppen.

nob/wa/ml (dpa, afp)

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