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Spanien - Alaska

15. Mai 2019

Ein Trio erfand für sich und seine Kundschaft spanische Tapas ohne tierische Nahrungsmittel. Ungezwungen speist es sich in der Tapas-Bar in Neukölln, die mit Fundstücken vom Flohmarkt eingerichtet wurde.

Euromaxx-Projekt Planet Berlin | Spanien | Restaurant Alaska (Foto: Lena Ganssmann)
Bild: Lena Ganssmann

Die Sache mit den veganen Tortillas muss David Ballesteros Mas ständig erklären: Kichererbsen- und Maismehl, Wasser und Salz, mehr brauche man dafür nicht. Die Frage: "Spanische Tortillas ohne Ei, wie soll das gehen?", werde ihm jeden Abend gestellt, erzählt der Spanier. Die Tapas-Bar Alaska im Neuköllner Reuterkiez zeigt, dass es geht. Denn im Alaska gibt es keine spanischen, sondern mexikanische Tortillas, und die sind traditionell vegan.

Gab es anfangs noch vor allem Wein und Cocktails, sind mittlerweile auch die veganen Tapas der Renner: "Inzwischen kommen viele Leute zum Abendessen", sagt David Ballesteros Mas. Von den Kroketten bis zum Cashew-Käse machen sie alles selbst. Klischee-Veganes wie Tofu oder Seitan landet bei ihnen nicht auf den Tellern. "Viele Stammgäste bezeichnen die Bar schon als ihr Wohnzimmer", freut sich Daniel Fernandez Campos, der für den Look des mit gemütlichen Flohmarktmöbeln ausgestatteten Raums verantwortlich ist. Frostig ist hier übrigens nichts: Der Bar-Name soll die spanische Kultsängerin und Tierrechtlerin Alaska ehren.

Nachbarschaftstreff und Flirt-Station

Die Alaska-Bar wird von einem Trio betrieben: David Ballesteros Mas und Daniel Fernandez Campos lernten sich vor zwei Jahrzehnten in Barcelona kennen. Auf die kochbegeisterte Estefania Medina Muñoz stießen sie dann in ihrer neuen Heimat Berlin, im Umfeld der Bar Raval. Der vom deutsch-spanischen Schauspielstar Daniel Brühl mitbegründete Laden in Kreuzberg hatte die Tapas-Kultur in Berlin 2011 entscheidend popularisiert. Mittlerweile hat Brühls Team selbst schon in der Alaska Bar gefeiert. Ein großer Erfolg.

Dabei kommen Estefania Medina Muñoz und David Ballesteros Mas eigentlich ganz fachfremd vom Fernsehen, Daniel Fernandez Campos ist Modedesigner. Doch als ihnen das Ladenlokal 2015 von Freunden angeboten wurde, schlugen sie kühn zu. Zum Glück. Und es kommen nicht nur Veganer in die Bar. Auch die Leute aus der Nachbarschaft und andere Exil-Spanier haben das Alaska für sich entdeckt. Es gibt Konzerte, Filmabende und Charity-Events für Tierrechtsorganisationen. "Eine Tinder-Bar sind wir ja sowieso", grinst Estefania Medina Muñoz, die über die Anbahnungsgespräche an den Tapas-Tischen so einiges berichten könnte. Um Tortillas ohne Ei geht es da nur zum Einstieg.

Autor: Gian-Philip Andreas

ALASKA
Reuterstr. 85
12053 Berlin-Neukölln