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Spanien will sich wehren

30. Januar 2013

Die spanische Wirtschaft rutscht noch tiefer in die Rezession als befürchtet. Die Regierung aber will gegensteuern und wird ein Konjunkturprogramm auflegen. Die EZB beurteilt die finanzielle Lage des Landes skeptisch.

A man uses an ATM as graffiti reading ''Assassins'' is seen in the window of a bank during a march against evictions, in Madrid, Friday, Nov. 9, 2012. A woman in Spain jumped to her death as bailiffs approached to evict her Friday from her fourth-floor apartment for failing to pay the mortgage, officials said. It was the second apparent suicide linked to evictions, and it further illustrates the dire conditions many Spaniards find themselves in as the country's economy sinks. The government recently created a task force to study how to reduce evictions because of the devastating personal impact of repossessions due to tough Spanish mortgage rules and growing unease among the public on the subject. (Foto:Andres Kudacki/AP/dapd)
Plan B Graffitis zur KriseBild: dapd

Die prekäre Lage in der Schuldenkrise wird überdeutlich: Spaniens Wirtschaft ist nach den jüngsten Zahlen der Madrider Statistik-Behörde im vergangenen Jahr um 1,8 Prozent geschrumpft. Auch das vierte Quartal 2012 fiel schlechter aus als erwartet, die Wirtschaftsleistung sank um 0,7 Prozent. Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Rezession 2011.

Als Ursachen werden das rigide staatliche Sparprogramm und die hohe Arbeitslosigkeit genannt. Das Land leidet unter einer Rekordarbeitslosigkeit von offiziell 26 Prozent, unter jungen Menschen ist sogar fast jeder zweite ohne Arbeit.

Spaniens Wirtschaft schrumpft weiter

01:11

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Der konservative Ministerpräsident Mariano Rajoy kündigte am Mittwoch vor dem Parlament an, dieser Entwicklung entgegensteuern zu wollen. In Kürze werde die Regierung ein Konjunkturprogramm auflegen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Rajoy versprach ausdrücklich auch Hilfen für Unternehmer.

Große Probleme bei Spanien und Portugal

Der deutsche Ökonom Jörg Asmussen, Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), sieht die Lage in Spanien skeptisch: "Die Finanzen der spanischen Regionen, die für das Gesundheitssystem zuständig sind, haben sich zwar verbessert, sind aber immer noch ein großes Problem", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Das Land brauche dringend eine Reform im Gesundheitsbereich, doch die sei "noch schwieriger umzusetzen als eine Rentenreform".

Die Probleme Spaniens hätten, so Asmussen, auch direkten Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung im Nachbarland Portugal. Die Portugiesen lobte der EZB-Direktor ausdrücklich für ihre Anstrengungen, der Krise Herr zu werden. Doch auch in Portugal schrumpfe die Wirtschaft noch immer, was "die Gesundung der Staatsfinanzen" erschwere.

dk/bea/sc (dpa, rtr, ap)

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