Ein Team von deutschen und ägyptischen Archäologen hat aus einer verschlammten Grube bei Kairo Reste von zwei mehr als 3000 Jahre alten Pharao-Statuen geborgen.
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Der Quarzit-Koloss aus dem Schlammloch
Archäologen dachten, sie hätten eine monumentale Skulptur von Pharao Ramses II. aus einem Schlammloch in Kairo geborgen. Untersuchungen zeigen: Es war wohl doch nicht Ramses. Aufsehenerregend ist der Fund trotzdem.
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Kopfloser Pharaoh
Es galt als archäologische Sensation: Eine acht Meter große Statue des ägyptischen Pharaohs Ramses sei gefunden worden, teilten Experten vor einer Woche mit. Das mit den acht Metern stimmte.
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Es ist nicht Ramses
Inschriften deuteten nach ersten Untersuchungen darauf hin, dass die Statue Pharao Psammetich I darstellt, erklärte der ägyptische Altertumsminister Chaled al-Enani in Kairo. Ein deutsch-ägyptisches Archäologenteam hatte vor einer Woche die Entdeckung der Statue im Stadtteil Al Matarija im Osten Kairos bekanntgegeben.
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3200 Jahre alt
Die 3200 Jahre alte Steinfigur wurde mitten in dem Armenviertel entdeckt. Der Koloss ist in mehrere Teile zerbrochen - ein Teil der Krone und des Kopfes, das rechte Auge und Ohr wurden bereits geborgen. Man dachte zuerst an Ramses II, der als einer der wichtigsten Pharaonen der ägyptischen Geschichte gilt.
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Aus dem Wasser geborgen
Bauarbeiter befreiten neben dem Koloss aus Quarzit auch eine Kalkstein-Büste von Sethos II. aus dem Schlamm. Sethos ist einer der weniger bekannten Pharaonen und regierte nur zwei Jahre lang. Ramses II. wurde dagegen "der Große" genannt. Er herrschte ab 1279 v. Chr. für sagenhafte 66 Jahre über Ägypten.
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"Eine große Entdeckung"
Mit einem Bagger wird der Teil der Statue aus dem Wasserloch gezogen. "Aufgrund der massiven Größe der Statue" ging der führende ägyptische Archäologe und ehemalige Minister für Altertümer, Sahi Hauass davon aus, dass sie Ramses darstellt..
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Begeisterte Nachbarn
Die Bewohner des Stadtteils al-Matarija im Osten Kairos applaudierten, als es gelang, den Oberkörper aus dem Schlammloch zu bergen. Am Fundort befand sich früher
die antike Stadt Heliopolis. Dort wurden auch schon Überreste mehrerer Tempel gefunden.
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Ärmliches Viertel mit großer Vergangenheit
Heliopolis war eine prachtvolle Stadt mit mehreren Tempeln. Hier soll jene mythologische Gerichtsverhandlung stattgefunden haben, in der der Wüstengott Seth wegen des Mordes an seinem Bruder Osiris angeklagt und von den göttlichen Richtern für schuldig befunden wurde.
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Vorsicht, kostbare Fracht
Behutsam wird der Steinkoloss auf die Erde gelassen. Die Fundstücke würden restauriert, sagte der Minister für Altertümer Chaled el-Enani. Die Statue solle im nächsten Jahr das neue große Ägyptische Museum schmücken, das bei den großen Pyramiden am Stadtrand Kairos gebaut wird.
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Begehrtes Motiv
Der Koloss ist in mehrere Teile zerbrochen - nur wenige wurden geborgen. "Wir hoffen, den Rest der Statue noch zu finden, aber es ist möglich, dass Teile für andere Monumente wiederverwendet wurden", sagte der deutsche Expeditionsleiter Dietrich Raue von der Universität Leipzig. Den Kindern ist es egal. Für sie ist auch das Ohr ein begehrtes Fotomotiv.
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Am Montag wurde der Oberkörper einer acht Meter hohen Figur, bei der es sich wahrscheinlich um eine Statue von Ramses II. handelt, aus einer Schlammgrube im Viertel al-Matarija im Nordosten von Kairo gehievt. "Das ist eine große Entdeckung, eine der größten der letzten Jahre", sagte Antikenminister Khaled al-Anani.
Die Entdeckung hatte das ägyptische Antikenministerium bereits am Donnerstag mitgeteilt. Im Viertel al-Matarija befand sich einst die Pharaonenhauptstadt Heliopolis.
Der Leiter des ägyptischen Ausgrabungsteams, Aiman Aschmawi, sagte, einige der Reste stammten von einer acht Meter hohen Statue aus Quarzit, die wahrscheinlich den Pharao Ramses II. darstelle. Er regierte von 1279 bis 1213 v. Chr. und war einer der bedeutendsten Herrscher des Alten Ägypten.
Der Koloss ist in mehrere Teile zerbrochen - ein Teil der Krone und des Kopfes, das rechte Auge und Ohr wurden bereits geborgen. "Wir hoffen, den Rest der Statue noch zu finden, aber es ist möglich, dass Teile für andere Monumente wiederverwendet wurden", sagte der deutsche Expeditionsleiter Dietrich Raue von der Universität Leipzig. Die Statue solle nächstes Jahr das neue große Ägyptische Museum schmücken, dass bei den Pyramiden am Stadtrand gebaut wird.
Ramses II. wurde auch "der Große" genannt. Der für seine Kriegszüge und Bautätigkeit bekannte Pharao herrschte ab 1279 v. Chr. für 66 Jahre über Ägypten. Er ließ unter anderem den berühmten Tempel von Abu Simbel im Süden des Landes erbauen. Die Archäologen graben bereits seit 2012 in dem Bezirk im Norden Kairos.
Beim anderen Überrest handelt es sich demnach um eine 80 Zentimeter hohe Kalksteinbüste des ebenfalls aus der 19. Dynastie stammenden altägyptischen Königs Sethos II. mit feinen Gesichtszügen.