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In Schutt und Asche

2. Februar 2014

Aktion geglückt: Eine Tonne Sprengstoff in 1400 Bohrlöchern - zehn Sekunden später war der 116 Meter hohe Frankfurter Universitätsturm dem Erdboden gleich.

Frankfurt - Sprengung Uni-Turm mit Rauchwolke (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Hochhausturm in Frankfurt gesprengt

01:05

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Das Hochhaus mit dem ironischen Schriftzug "Elfenbein-Turm" stand mitten in der Frankfurter Innenstadt, und das war auch die Herausforderung bei der Sprengung. 50.000 Tonnen Beton sind in sich zusammenfallen - und das in nur zehn Sekunden. Die Polizei schätzt die Schaulustigen auf rund 25.000 Die Aktion war einmalig: Noch nie ist in Europa ein so hohes Haus gesprengt worden.

Der Sprengmeister zündete die Sprengladungen kurz nach 10.00 Uhr mit einem elektronischen Funksignal. Zuerst detonierten die Pfeiler des Gebäude-Skeletts und etwa 3,5 Sekunden später der Kern. Dabei sackte das Haus mit einer sogenannten Nord-Süd-Faltung in sich zusammen: Die oberen 65 Meter fiellen leicht in Richtung Süden und der kürzere untere Teil zeitgleich gen Norden.

Keine Schäden

"Man kann so ein Gebäude mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sprengen, ohne dass es zu Schäden an Personen oder benachbarten Gebäuden kommt", versicherte der Sprengmeister Eduard Reisch noch vor der Sprengung. So war es dann auch - alles lief wie geplant. Zu größeren Schäden kam es nach ersten Erkenntnissen nicht. Damit das Risiko so klein wie möglich blieb, wurden mehrere Gebäudeteile mit reißfestem Vlies geschützt. Vor dem Gebäude wurden bis zu sechs Meter hohe Wälle errichtet. Zusammen mit dem Gebäude wurden zudem zahlreiche Wasserkanister mit je 1000 Litern gesprengt, um die Staubentwicklung zu reduzieren. Um das Gebäude waren zwei Sperrzonen eingerichtet worden - dafür wurden fast zwei Kilometer Bauzaun aufgestellt, an denen rund 500 Helfer für Sicherheit sorgten.

So sollen sie aussehen: die neuen Büro-Hochhäuser an der Stelle des Uni-TurmesBild: picture-alliance/dpa

Der frühere Turm der Abteilung für Erziehungswissenschaften (AfE) wurde 1972 gebaut. Hier haben Generationen von Geisteswissenschaftlern studiert. Dozenten und Studierende sind im vergangenen Jahr auf den neuen Uni-Campus im Stadtteil Westend umgezogen. Anstelle des Turms sollen zwei neue Büro-Hochhäuser gebaut werden, 100 und 140 Meter hoch. Das Areal gehört zu dem sogenannten Kulturcampus, einer Mischung aus Büros, Wohnungen, Gewerbe und Kultur, die bis 2019/2020 auf dem alten Uni-Campus entstehen soll.

as/gmf (dpa, afp)

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