Sperre für Anelka nach "Quenelle-Gruß"
27. Februar 2014
Der ehemalige französische Fußball-Nationalspieler Nicolas Anelka ist nach seinem umstrittenen "Quenelle-Gruß" vom englischen Verband FA zur Mindestsperre von fünf Spiele verurteilt worden. Dazu muss der 34-Jährige vom Erstligisten West Bromwich Albion eine Geldstrafe von 80.000 Pfund (rund 97.000 Euro) bezahlen, die Kosten des Verfahrens tragen und eine Schulungsmaßnahme absolvieren.
Nach dem Urteil teilte West Bromwich mit, dass Anelka bis zum endgültigen Abschluss des Verfahrens und einer internen Untersuchung vorläufig suspendiert werde. Nach Zustellung der schriftlichen Urteilsbegründung hat der Franzose sieben Tage Zeit, Berufung einzulegen. "Der Klub nimmt zur Kenntnis, dass die FA festgestellt hat, dass Nicolas Anelka kein Antisemit ist. Dennoch kann der Verein den Schaden, den das Vergehen angerichtet hat, nicht ignorieren", hieß es in einem offiziellen Statement.
Widmung an Komiker Dieudonne
Der Stürmer hatte den "Quenelle-Gruß" im Spiel zwischen seinem Klub und West Ham United (3:3) Ende Dezember 2013 gezeigt. Der Gruß ist mehr als umstritten und wird mit Antisemitismus in Verbindung gebracht. Nach dem Spiel hatte Anelka den Vorwurf zurückgewiesen und erklärt, der Gruß sei lediglich einem Freund, dem französischen Komiker Dieudonne, gewidmet gewesen.
Dieudonne ist in Frankreich wegen antisemitischer Äußerungen bereits mehrfach zu Geldstrafen verurteilt worden. Nach dem Eklat hatte Anelka bereits erklärt, zukünftig auf die Geste verzichten zu wollen. Allerdings ist seine Aktion West Bromwich bereits zuvor teuer zu stehen gekommen. Ein Sponsor des Klubs hatte erklärt, "im Zuge der Aktion" den auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen. Bislang soll der Deal dem Verein jährlich 3,6 Millionen Euro gebracht haben.
sw/ck (dpa, sid)