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Kunst

Spitzenerlös für Banksys Schimpansen-Bild

3. Oktober 2019

Das Londoner Unterhaus voller Schimpansen: Dieses Gemälde des Street-Art-Künstlers Banksy war einem Bieter 9,8 Millionen Pfund wert. Das Auktionshaus Sotheby's hatte im Vorfeld nur etwa ein Fünftel der Summe erwartet.

BG Banksy | Devolved Parliament
Bild: picture-alliance/ZUMAPRESS/Ray Tang

Angesichts des realen "Affentheaters" im britischen Unterhaus im Brexit-Streit der letzten Wochen und Monate, hatte das vor rund zehn Jahren entstandene Banksy-Bild zuletzt eine zuvor ungeahnte Aktualtität bekommen. Das britische Unterhaus voll besetzt mit Schimpansen, ist das größte bekannte Banksy-Gemälde.

Das Londoner Auktionshaus Sotheby's gab den Verkaufspreis für das Werk mit dem offiziellen Titel "Devolved Parliament" (Dezentralisiertes Parlament) auf seiner Internetseite mit 9,8 Millionen Pfund (11,06 Millionen Euro) an. Zu dem Käufer gab es keine Angaben. Sotheby's in London hatte mit einem Erlös von 1,5 bis 2 Millionen Pfund für das großformatige Bild des so berühmten wie unbekannten Künstlers Banksy gerechnet.

Auktionator Oliver Barker bei der Versteigerung des riesigen Banksy-Gemäldes (nicht im Bild)Bild: Getty Images for Sotheby's/Neil P. Mockford

"Unabhängig davon, auf welcher Seite man in der Brexit-Debatte steht, gibt es keinen Zweifel, dass dieses Werk heute relevanter ist als jemals zuvor", hatte Sotheby's vor der Auktion erklärt. Banksy habe die "kompliziertesten politischen Situationen der Gesellschaft" in nur einem einzigen Bild destilliert, schwärmte Alex Branczik, der bei Sotheby's für zeitgenössische europäische Kunst verantwortlich ist.

Das monumentale Gemälde, das mehr als vier Meter lang und zweieinhalb Meter hoch ist, wurde vor rund zehn Jahren geschaffen und war erstmals 2009 in einer Ausstellung in Bristol zu sehen. Damals hieß es noch "Question Time" (Fragestunde). Der Künstler arbeitete es später um. Unter anderem ließ er die Lampen an der Decke verlöschen. Die Banane, die ein Affe im Vordergrund in der Hand hält, zeigt nun nach unten statt nach oben. Kurz vor dem ursprünglich geplanten Brexit-Datum am 29. März dieses Jahres wurde es erneut in einer Ausstellung in Bristol gezeigt.

Der Streetart-Künstler Banksy hält seine Identität geheim. Bekannt ist nur, dass er aus Bristol stammt und Ende der 1990er Jahre nach London kam. Einen Namen machte er sich mit seinen gesellschaftskritischen und meist kontroversen Motiven.

Aufreger - Banksy-Werk zerstört sich selbst

Vor knapp einem Jahr hatte sich bei einer Auktion ein anderes Werk des Künstlers bei einer Sotheby's-Auktion in London selbst zerstört.

Schrecksekunde bei Sotheby'sBild: Reuters/Instagram/Pierrekoukjian/Sincefineart

Und zwar direkt nachdem das Bild "Girl and Balloon" an den telefonisch zugeschalteten Höchstbietenden für 1,04 Millionen Pfund (1,18 Millionen Euro) verkauft worden war. In den dicken gold-barocken Rahmen war - versteckt - vom Künstler selbst ein Schredder verbaut, der sich, nachdem der Hammer gefallen war, zusammen mit einem Alarmton einschaltete und das Bild in feine Streifen schnitt.

qu/se (dpa, rtr)

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