Das Londoner Unterhaus voller Schimpansen: Dieses Gemälde des Street-Art-Künstlers Banksy war einem Bieter 9,8 Millionen Pfund wert. Das Auktionshaus Sotheby's hatte im Vorfeld nur etwa ein Fünftel der Summe erwartet.
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Neues Banksy-Graffiti in London zerstört
Ein in London an einer Hauswand aufgetauchtes Gemälde von Banksy wurde kurz nach seiner Entdeckung beschmiert. Die grünen Schlieren, die wie das Blätterwerk eines kahlen Baums erschienen, wurden teilweise überdeckt.
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Kaum entdeckt, wieder übermalt
Glücklich, wer das Banksy-Graffiti im Londoner Stadtteil noch sehen konnte. Denn nur wenige Tage, nachdem sich der mysteriöse Künstler dazu bekannt hatte, wurde es teilweise mit weißer Farbe überdeckt. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Banksy-Werk im öffentlichen Raum wieder zerstört wird.
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Kahler Baum vor grüner Fassade
So sah das Werk noch vor wenigen Tagen aus: Grüne Farbschlieren liefen über eine weiße Wand und ließen den kahlen Baum aus dem richtigen Blickwinkel erscheinen, als trüge er Blätter. Darunter steht eine Frau, die eine Spraydose hält und "ihr" Werk betrachtet.
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"Zerstörter Morgen" statt Tagesanbruch
Banksy-Werke tauchen auf und verschwinden wieder: Dieses Graffiti hatte der Künstler auf ein Bauernhaus in der englischen Grafschaft Kent angebracht. Es wurde mittlerweile abgerissen. Allerdings ahnten weder Eigentümer noch Arbeiter, was da zerstört wurde - erst als Banksy sich auf seinem Instagram-Account meldete. "Zu realisieren, dass es ein Banksy war, macht mich krank", so einer der Männer.
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Gestohlenes Wandbild - Verfahren eröffnet
Ende 2022 waren in der Ukraine mehrere Werke des britischen Streetart-Künstlers Banksy aufgetaucht. Darunter diese Frau im Morgenmantel, die mit Gasmaske und Feuerlöscher dem Krieg trotzt. Anfang Dezember 2022 wurde es aus der Wand des Kiewer Vororts Hostomel geschnitten. Die Polizei fasste die Diebe und sicherte das Werk. Dem mutmaßlichen Haupttäter drohen nun bis zu zwölf Jahre Haft.
Auf seinem Instagram-Kanal hatte der mysteriöse Streetart-Künstler bereits am 11.11.2022 Fotos von einem Werk auf einem zerstörten Haus veröffentlicht, die im stark verwüsteten Kiewer Vorort Borodjanka aufgenommen wurden. Das Bild oben zeigt auf der grauen Wand eines kriegszerstörten Hauses ein Mädchen, das auf Trümmern einen Handstand macht.
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Judoka in Kiew
Auf diesem Bild, ebenfalls in Borodjanka entdeckt, wirft ein Kind einen erwachsenen Mann beim Judo zu Boden - offenbar eine Anspielung auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin, der ein begeisterter Judoka ist. "Wir sind stärker als David. Sie sind schwächer als Goliath", kommentierte das ukrainische Verteidigungsministerium das Werk auf Twitter.
Bild: Ed Ram/Getty Images
Tänzerin in Irpin
Auch dieses Werk stammt von Banksy, der wohl anonym in der Ukraine unterwegs war. In sozialen Netzwerken zeigten sich Ukrainerinnen und Ukrainer begeistert. "Vielen Dank, dass Sie Menschen mit Ihrer Arbeit inspirieren und daran erinnern, dass der Krieg nicht vorbei ist und viele Menschen, einschließlich Kinder, für die Freiheit kämpfen", kommentierte eine Nutzerin bei Instagram.
Bild: Ed Ram/Getty Images
The World of Banksy
Banksy ist einer der berühmtesten Streetart-Künstler der Welt. Seine wahre Identität ist nach wie vor ungeklärt, zumindest gibt es keine eindeutige Biografie über ihn. Gemälde oder Zeichnungen auf Papier sind bei ihm selten. Die meisten seiner Bilder sprayt der britische Künstler anonym auf Häuserwände, Mauern und Abbruch-Ruinen. Verkäuflich sind diese Arbeiten nicht.
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Würdigung von Obdachlosen
Dieses Graffiti sollte 2019 auf die Lage von Obdachlosen aufmerksam machen. Zwei fliegende Rentiere scheinen eine Parkbank zu ziehen. Auf einem Video, das Banksy im Internet postete, liegt ein offenbar obdachloser Mann auf der Bank. Fans feierten Banksy für das sozialkritische Kunstwerk.
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Bildzerstörung
Eine Versteigerung bei Sotheby's sorgte 2019 in London für einen Coup. Nachdem das Gemälde "Das Mädchen mit Luftballon" für 1,2 Millionen Pfund verkauft worden war, begann es plötzlich, sich selbst zu zerstören - allerdings nur zur Hälfte. Ein Schredder war im unteren Teil des Rahmens verborgen. Übrig blieben vom unteren Teil nur Schnipsel. Das Motiv erschien zuerst als Wandgemälde in London.
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Affentheater - Made in Britain
Auch der Brexit und seine Folgen sind häufig ein Thema von Banksy. Das politische Chaos im britischen Parlament konnte er nicht voraussehen. Doch schon 2009 entstand sein Gemälde "Devolved Parliament" auf dieser riesigen Leinwand (2,8 x 4,5 Meter) Das Bild ist am 3. Oktober 2019 in London versteigert worden - für 9,8 Millionen Pfund (rund 11 Mio. Euro).
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Steve Jobs
Ein immer wiederkehrendes Thema seiner Bilderwelten ist der globale Raubtier-Kapitalismus. Dieses Wandbild sprayte Banksy im Eingangsbereich des Flüchtlingslagers in Calais an Frankreichs Ärmelkanal-Küste. Zu sehen ist der verstorbene Apple-Gründer Steve Jobs, im Gepäck seinen legendären ersten Mac-Computer. Der Vater des Apple-Managers stammte aus Syrien - so wie viele Flüchtlinge.
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EU-Missklang
Schon mit dieser Arbeit mischte sich Banksy 2017 in die Brexit-Debatte in Großbritannien ein. Über Nacht tauchte dieses meterhohe Bild an einer Häuserwand unweit des Fährhafens Dover auf: Ein Mann steht auf einer Leiter und versucht mit Hammer und Meißel einen der EU-Sterne zu entfernen. Inzwischen ist das Bild von der Wand verschwunden. Jemand hat es weiß übertüncht.
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Israelisch-palästinensischer Schlagabtausch
Auch den israelisch-palästinensischen Konflikt hat sich der britische Streetart-Künstler vorgenommen. 2017 eröffnete Banksy in Bethlehem direkt an der Sperrmauer ein Hotel, das er mit seiner Kunst ausstattete, Damit wollte er ein "Zeichen des gewaltlosen Widerstandes" setzen. Seit 2005 hat er viele Werke in dem historischen Ort hinterlassen. Es gibt bereits eine "Banksy-Tour" für Touristen.
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Krieg ist kein Kinderspiel
Die Identität von Banksy gibt bis heute Rätsel auf. Bekannt ist nur, dass er aus Bristol stammt. Ende der 1990er-Jahre kam er nach London und begann gezielt an speziellen Orten seine Bild-Botschaften auf die Wände zu sprayen, wie hier 2016 in einer englischen Grundschule in Withchurch.
Bild: picture-alliance/dpa/N.Munns
Globale Klimakrise
Auf seine künstlerische Art ist Banksy immer schon ein Visionär. Er thematisierte in seinen Wandarbeiten häufig die politischen Probleme der Zukunft, wie hier die Klimaerwärmung. Diese gesprayte Botschaft in London, die allerdings nicht eindeutig Banksy zugeordnet werden konnte, stammt von 2009 - lange bevor US-Präsident Trump diesen Satz in vollem Ernst verkündete.
Bild: picture-alliance/empics/Zak Hussein
Medienkritik
Auch die Verrohung der Medienwelt, die sich sensationsgierig auf Opfer von Kriegen und Terroranschlägen stürzen, prangert Banksy an. Diese Arbeit war 2018 in einer Londoner Galerie ausgestellt und nicht an eine Hauswand gesprayt. Auch sein Gemälde "Devolved Parliament" ist gerahmt und wurde für die Auktion bei Sotheby's auf einen Schätzwert von 1,8 bis 2 Millionen Euro taxiert.
Bild: Getty Images/AFP/T. Akmen
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Angesichts des realen "Affentheaters" im britischen Unterhaus im Brexit-Streit der letzten Wochen und Monate, hatte das vor rund zehn Jahren entstandene Banksy-Bild zuletzt eine zuvor ungeahnte Aktualtität bekommen. Das britische Unterhaus voll besetzt mit Schimpansen, ist das größte bekannte Banksy-Gemälde.
Das Londoner Auktionshaus Sotheby's gab den Verkaufspreis für das Werk mit dem offiziellen Titel "Devolved Parliament" (Dezentralisiertes Parlament) auf seiner Internetseite mit 9,8 Millionen Pfund (11,06 Millionen Euro) an. Zu dem Käufer gab es keine Angaben. Sotheby's in London hatte mit einem Erlös von 1,5 bis 2 Millionen Pfund für das großformatige Bild des so berühmten wie unbekannten Künstlers Banksy gerechnet.
Auktionator Oliver Barker bei der Versteigerung des riesigen Banksy-Gemäldes (nicht im Bild)Bild: Getty Images for Sotheby's/Neil P. Mockford
"Unabhängig davon, auf welcher Seite man in der Brexit-Debatte steht, gibt es keinen Zweifel, dass dieses Werk heute relevanter ist als jemals zuvor", hatte Sotheby's vor der Auktion erklärt. Banksy habe die "kompliziertesten politischen Situationen der Gesellschaft" in nur einem einzigen Bild destilliert, schwärmte Alex Branczik, der bei Sotheby's für zeitgenössische europäische Kunst verantwortlich ist.
Das monumentale Gemälde, das mehr als vier Meter lang und zweieinhalb Meter hoch ist, wurde vor rund zehn Jahren geschaffen und war erstmals 2009 in einer Ausstellung in Bristol zu sehen. Damals hieß es noch "Question Time" (Fragestunde). Der Künstler arbeitete es später um. Unter anderem ließ er die Lampen an der Decke verlöschen. Die Banane, die ein Affe im Vordergrund in der Hand hält, zeigt nun nach unten statt nach oben. Kurz vor dem ursprünglich geplanten Brexit-Datum am 29. März dieses Jahres wurde es erneut in einer Ausstellung in Bristol gezeigt.
Der Streetart-Künstler Banksy hält seine Identität geheim. Bekannt ist nur, dass er aus Bristol stammt und Ende der 1990er Jahre nach London kam. Einen Namen machte er sich mit seinen gesellschaftskritischen und meist kontroversen Motiven.
Schrecksekunde bei Sotheby'sBild: Reuters/Instagram/Pierrekoukjian/Sincefineart
Und zwar direkt nachdem das Bild "Girl and Balloon" an den telefonisch zugeschalteten Höchstbietenden für 1,04 Millionen Pfund (1,18 Millionen Euro) verkauft worden war. In den dicken gold-barocken Rahmen war - versteckt - vom Künstler selbst ein Schredder verbaut, der sich, nachdem der Hammer gefallen war, zusammen mit einem Alarmton einschaltete und das Bild in feine Streifen schnitt.