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Spitzenspiel mit nur einem Spitzenteam

Stefan Nestler1. November 2014

In den vergangenen Jahren galt das Spiel Bayern München gegen Borussia Dortmund als deutscher "Clasico". Diesmal fehlt jedoch eine wichtige Zutat: Von einem Duell auf Augenhöhe kann keine Rede sein.

Zweikampf zwischen dem Dortmunder Henrikh Mkhitaryan (l.) und dem Münchener Sebastian Rode (Foto: Revierfoto)
Bild: picture-alliance/dpa

Nur ein Dortmunder reißt den Mund weit auf - und der ist dafür bekannt. "Wir werden es allen noch zeigen und am Samstag damit anfangen", tönt Kevin Großkreutz. "Wir wollen die Bayern ärgern." Satte 14 Punkte trennen Tabellenführer FC Bayern München und Borussia Dortmund auf Platz 15 vor diesem zehnten Spieltag. Vier Niederlagen in Serie kassierte der BVB zuletzt in der Bundesliga. Sollte in München eine weitere folgen, wäre es der schlechteste Saisonstart der Dortmunder in der Vereinsgeschichte. Vor diesem Hintergrund hält Trainer Jürgen Klopp Kampfansagen für unangebracht: "Die stehen uns in unserer derzeitigen Situation nicht zu. Wir werden aber alles versuchen. Ein bisschen was geht immer."

Rummenigge: Bayern und BVB sind Lokomotiven der Liga

In den letzten vier Bundesliga-Spielzeiten ging für den BVB bei seinen Gastspielen in München nicht nur ein bisschen, sondern viel. Drei Siege und ein Unentschieden lautete die beachtliche Bilanz der Dortmunder. Man dürfe sich nicht von der aktuellen Krise des BVB in der Liga blenden lassen, heißt es daher unisono beim FC Bayern. "Ich bin mir sicher, dass sich Dortmund auch in dieser Saison locker für die Champions League qualifizieren wird", sagt Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. "Ich sehe den BVB und den FC Bayern als Lokomotiven der Bundesliga." Auch Verteidiger Jerome Boateng findet die Bezeichnung "Spitzenspiel" immer noch angebracht: "Dortmund ist nach wie vor eine der besten Mannschaften in Europa." Das hat der BVB in dieser Saison jedoch nur in der Champions League bewiesen, mit drei Siegen in drei Spielen. In der Bundesliga sind die Dortmunder bisher den Beweis ihrer Klasse schuldig geblieben.

Luchst der FC Bayern der Dortmunder Borussia nach Robert Lewandowski auch noch Marco Reus ab?Bild: picture-alliance/dpa/Andreas Gebert

Reus-Wechselgerüchte belasten Verhältnis

Die Atmosphäre zwischen den Verantwortlichen beider Clubs ist gespannt. "Wir haben kein Verhältnis", sagt BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke über Rummenigge. "Er verantwortet Bayern München, ich Borussia Dortmund. Deshalb gibt es nichts, was wir miteinander machen müssten." Das früher übliche gemeinsame Abendessen zwischen den Clubchefs wird es diesmal nicht geben. Watzke sagt, er sei nicht eingeladen worden. Rummenigge entgegnet, der BVB wünsche ja wohl keinen Kontakt auf Führungsebene mehr. Für Verstimmung im Lager der Dortmunder haben vor allem Äußerungen Rummenigges über eine mögliche Verpflichtung von BVB-Star Marco Reus gesorgt. Watzke vermisst nach eigenen Worten den inhaftierten früheren Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß, "weil das jemand war, der immer mit offenem Visier und von vorne kam".

Duell der Ungeschlagenen

Das eigentliche Spitzenspiel des zehnten Spieltags steigt am Sonntag in Mönchengladbach. Dort empfängt die Borussia als Tabellen-Zweiter den -Vierten, 1899 Hoffenheim. Sollten die Gladbacher auch im 17. Pflichtspiel der Saison ungeschlagen bleiben, würden sie die Bestmarke des Clubs aus der Saison 1970/71 einstellen. "Jeder ist hungrig genug, da oben dranzubleiben", sagt Kapitän Martin Stranzl. Das wollen jedoch auch die punktgleichen Hoffenheimer, die in dieser Bundesliga-Saison ebenfalls noch unbesiegt sind. "Wir freuen uns auf Gladbach", sagt Trainer Markus Gisdol - nicht ohne Grund. Von bislang zwölf Bundesliga-Duellen mit der Borussia entschied Hoffenheim sechs für sich, gegen keinen anderen Konkurrenten hat Mönchengladbach einen schlechteren Punkteschnitt (0,89 Punkte pro Spiel).

Bei Gladbach läuft es rund, bei Hoffenheim aber auchBild: Martin Rose/Bongarts/Getty Images

Neben dem Duell Bayern gegen Dortmund spielen am Samstag Hannover 96 gegen Eintracht Frankfurt, der FSV Mainz 05 gegen Werder Bremen, der VfB Stuttgart gegen den Tabellen-Dritten VfL Wolfsburg und der Hamburger SV gegen den Tabellen-Fünften Bayer Leverkusen. Am Sonntag stehen drei Spiele auf dem Programm: Außer dem Duell der Gladbacher gegen Hoffenheim noch die Partien 1. FC Köln gegen SC Freiburg und SC Paderborn gegen Hertha BSC.

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