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Politik

Sprecherin von US-Vize mit Corona infiziert

9. Mai 2020

Es ist der zweite Corona-Fall im Weißen Haus binnen zwei Tagen. Heikel ist: Die Betroffene hatte Kontakt zu Präsident Trump und dessen Stellvertreter. Beide werden inzwischen täglich auf das Virus getestet.

USA | Katie Miller | Pressesprecherin Mike Pence
Katie Miller im März bei der Vorbereitung des täglichen Corona-Briefings im Weißen HausBild: Reuters/J. Ernst

Die Sprecherin von US-Vizepräsident Mike Pence, Katie Miller, ist nach Angaben von US-Regierungsvertretern mit dem Coronavirus infiziert. Ihr Ehemann Stephen Miller ist ein enger Berater von US-Präsident Donald Trump. Dessen Sprecherin Kayleigh McEnany versicherte, man habe die nötigen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um Trump und andere Regierungsvertreter zu schützen.

Katie Miller hatte noch am Donnerstag an einer Veranstaltung im Rosengarten des Weißen Hauses teilgenommen. Neben Trump waren dabei auch First Lady Melania sowie Pences Ehefrau und zahlreiche ranghohe Mitarbeiter anwesend.

Leere Sitze im Flugzeug

Am Freitag bestätigte ein Regierungsvertreter zunächst einen Corona-Fall im Team des Vizepräsidenten, ohne einen Namen zu nennen. Sechs Mitarbeiter mussten wegen eines möglichen Kontakts zu Katie Miller aus einem Flugzeug aussteigen, in dem sie Pence bei einer Reise in den Bundesstaat Iowa hätten begleiten sollen.

Millers Vorgesetzter, Mike Pence (rechts), mit seinem eigenen Chef, Präsident Donald TrumpBild: Getty Images/W. McNamee

Trump bestätigte später indirekt Medienberichte, wonach es sich bei der Infizierten um Pences Sprecherin handele. Der Präsident sprach von "Katie" und fügte hinzu, sie arbeite im Pressestab seines Stellvertreters.

Schließlich meldete Miller sich selbst zu Wort. Sie bedankte sich auf Twitter für Genesungswünsche. "Mir geht es gut und ich freue mich darauf, meine Arbeit für das amerikanische Volk wieder aufzunehmen", schrieb die PR-Frau.

Erst am Donnerstag war ein im Weißen Haus als Butler eingesetzter Soldat positiv auf das Coronavirus getestet worden. Trump und Pence wurden in der Folge negativ getestet. Inzwischen werden beide täglich auf den Erreger hin untersucht.

Allerdings weigern sich sowohl der Präsident als auch sein Stellvertreter offenbar weiter, eine Schutzmaske zu tragen - wie es die Gesundheitsbehörde offiziell empfiehlt. So wurde Trump bei einem Treffen am Freitag mit Veteranen des Zweiten Weltkriegs ohne Mund-und-Nasen-Schutz gesehen, ebenso wie sein Vize, zusammen mit Miller, bei einem Termin am Tag zuvor.

Mike Pence besucht Ende April ein Krankenhaus in Rochester ohne MundschutzmaskeBild: picture-alliance/dpa/J. Mone

Trump macht Druck

In den Vereinigten Staaten sind nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität fast 1,3 Millionen Corona-Infektionen und mehr als 77.000 Tote bestätigt. Das sind mit großem Abstand die höchsten Zahlen weltweit.

Präsident Trump macht Druck, die wegen der Pandemie erlassenen Beschränkungen wieder aufzuheben, damit sich die Wirtschaft erholt. Die Arbeitslosigkeit in den USA ist zuletzt sprunghaft auf einen Rekordwert gestiegen. Das könnte Trumps Chancen schmälern, wenn er im November für eine zweite Amtszeit kandidiert.

jj/as (dpa, afp)

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