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Spritschlucker haben wieder Konjunktur

4. August 2015

Der amerikanische Automarkt steuert auf ein Rekordjahr zu - dank billigem Benzin und günstiger Kredite. Auch die deutschen Autobauer können auf dem wichtigen US-Markt zulegen - allerdings nicht alle.

Bildergalerie Detroit 2015
Bild: Ford

Billiger Sprit und günstige Zinsen befeuern den US-Automarkt weiter. Die Verkäufe zogen im Juli deutlich an, wie die neuesten Absatzzahlen der Hersteller zeigen. Einige deutsche Anbieter taten sich zuletzt allerdings schwer. Während die Nachfrage nach Geländewagen und Pickup-Trucks boomt, lässt das Kaufinteresse an spritsparenden Modellen kräftig nach.

Angetrieben von steigenden Golf-Verkäufen geht der Aufwärtstrend für Volkswagen in den USA weiter. Der Absatz der Hausmarke VW kletterte im Juli um 2,4 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum auf 31.300 Autos. Nach langer Durststrecke ist es bereits der dritte Monat mit einem Verkaufsplus in Folge. Der Anstieg fiel allerdings schwächer aus als in den beiden Monaten zuvor.

VW holt weiter auf

Bei den VW-Töchtern Audi und Porsche läuft es indes weiter rund. Während Porsche den Absatz um zehn Prozent steigerte, brachten kräftige Zuwächse bei SUV-Geländewagen Audi sogar ein Plus von 21 Prozent. Doch nicht alle deutschen Anbieter konnten zuletzt zulegen.

Schwächelnde Nachfrage nach Limousinen der 3er-, 4er und 5er-Reihen ließen die Verkäufe von BMW um 0,2 Prozent auf 32 161 Autos sinken. Auch für die BMW-Tochter Mini lief es in den USA schlechter: Die Verkäufe schrumpften um 10,7 Prozent. Vor allem die Mini-Geländeversion Countryman war weniger gefragt. Sinkende Verkäufe bei der Kleinwagen-Tochter Smart haben auch Daimler ein Absatzminus beschert. Die Verkäufe des Konzerns schrumpften um zwei Prozent auf 30.130 Autos.

SUV's wieder sehr gefragt

Zu den Gewinnern des vergangenen Monats zählten die großen US-Hersteller. General Motors und Fiat Chrysler brachten jeweils gut sechs Prozent mehr Wagen auf die Straße. Ford schaffte ein Plus von fünf Prozent. Mit Zuwächsen von knapp acht Prozent konnten auch die japanischen Autobauer Nissan und Honda Erfolge feiern. Der große VW-Rivale Toyota wurde hingegen nur 0,6 Prozent mehr Fahrzeuge los.

Laut Daten des Fachblatts "Automotive News" wurden in den USA im Juli insgesamt 1,51 Millionen Wagen an die Kundschaft gebracht. Das waren 5,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit bleibt die Branche auf Kurs, in diesem Jahr die Marke von 17 Millionen verkauften Fahrzeugen zu knacken. Das gelang seit mehr als zehn Jahren nicht mehr.

Der Markt wird weiter durch niedrige Zinsen und günstige Spritpreise angetrieben. Energieeffizienz hat als Kaufanreiz stark eingebüßt. Während schwergewichtige Benzinschlucker Absatzerfolge sichern, sind die Verkaufszahlen von Hybrid-Modellen wie GM's Volt oder Fords C-Max im Keller. Das gilt auch für Nissans Elektroauto Leaf.

wen/hb (rtrd, dpa, afp)

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