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PolitikFinnland

Störung an Stromkabel in Ostsee: Öltanker im Verdacht

26. Dezember 2024

Zwischen Finnland und Estland fällt ein Unterseekabel aus, auch an weiteren Kabeln kommt es zu Störungen. Die Ermittler stoppen einen Öltanker, der mit Russland in Verbindung stehen könnte.

Ein Unterseekabel zwischen Finnland und Estland wird ins Meer abgesenkt
Ein Unterseekabel zwischen Finnland und Estland wird ins Meer abgesenkt (Archivbild)Bild: Patricia Gabriel-Robez/Lehtikuva/dpa/picture alliance

Nach der Beschädigung eines Stromkabels in der Ostsee haben finnische Ermittler einen Öltanker in Verdacht. Das Schiff "Eagle S" sei festgesetzt worden, teilte die Polizei in Finnlands Hauptstadt Helsinki mit. Sie hätten das Kommando über das Schiff übernommen, hieß es ergänzend in Behördenmeldungen.

Am ersten Weihnachtsfeiertag war die Stromverbindung EstLink2 nach Estland unterbrochen worden. Den Behörden zufolge kam es auch bei mehreren Kommunikationskabeln zu Problemen. Auf Verbraucher habe das aber keine Auswirkungen, teilte das Wirtschaftsministerium in Estland mit.

Ein Schiff der russischen Schattenflotte?

Das Schiff ist unter Flagge der Cookinseln unterwegs. Der "Financial Times" zufolge wird der Frachter mit der russischen Schattenflotte in Verbindung gebracht - also mit Schiffen, die Russland inoffiziell benutzen soll, um unter Umgehung von Sanktionen etwa sein Öl in andere Länder zu liefern.

"Die Annahme ist im Moment, dass es sich um ein Schiff handelt, das zur Schattenflotte gehört", sagte ein Vertreter des finnischen Zolls. Präsident Alexander Stubb teilte auf der Plattform X mit, er habe sich von der Polizei über den Fall informieren lassen: Die Risiken, die von Schiffen der russischen Schattenflotte ausgingen, müssten verhindert werden.

Der finnische Polizeipräsident Ilkka Koskimäki rückt nach der Störung einer Stromleitung auch Russland in den FokusBild: Jussi Nukari/Lehtikuva/dpa/picture alliance

Der Schaden am Kabel könnte nach Angaben der Ermittler vom Anker verursacht worden sein. Die Reparatur werde mehrere Monate dauern, teilte der finnische Betreiber Fingrid mit. Die Stromversorgung in Finnland laufe dennoch stabil, die Lage könne sich aber verschlechtern, wenn etwa weniger Wind gehe.

Schäden an zwei weiteren Unterseekabeln

Bei Unterseekabeln kommt es immer wieder zu Störungen, häufig sind Unfälle etwa durch Schiffsanker die Ursache. Daten- und Stromkabel gehören allerdings auch zur kritischen Infrastruktur und können deshalb zur Zielscheibe militärischer Operationen werden. Im November waren etwa innerhalb kurzer Zeit Schäden an zwei Glasfaserkabeln in der Ostsee aufgetreten. Dabei handelte es sich um ein Kabel, das zwischen Schweden und Litauen verläuft sowie eins zwischen Finnland und Deutschland. Die Ursache dafür ist noch unklar.

Die schwedischen Behörden ermitteln wegen möglicher Sabotage. Der Fokus der Ermittler liegt auf einem chinesischen Schiff mit dem Namen "Yi Peng 3", das zum fraglichen Zeitpunkt die betroffenen Stellen der Kabel passiert haben soll. Zuvor waren im vergangenen Jahr eine Gas-Pipeline zwischen Finnland und Estland schwer beschädigt worden.

haz/sti (dpa, rtr, afp, ap)

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